Kaffeeklatsch - Zutaten, Workflow, Beispielbilder

  • Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.

    Ich habe mal eine Collage gemacht, um die Möglichkeiten der Kombination Fuji Neopan Acros 100 und Caffenol-C-M aufzuzeigen.

    Also 'ne nette Ecke im Garten gesucht, Kamera auf das Stativ, am Belichtungsmesser 400 ASA eingestellt und folgende Belichtungen durch geführt.

    #11 Bl. 11, 1/500 sec. (- 1)
    #13 Bl. 11, 1/250 sec.
    #14 Bl. 11, 1/125 sec. (+ 1)

    Filtereinsatz (Cokin)
    #15 Bl. 11, 1/125 sec. (+1) - gelb - P001
    #16 Bl, 11, 1/30 sec. (+3) - rot - P003
    #17 Bl. 11, 1/30 sec. (+3) - grün - P004
    #19 Bl. 11, 1/60 sec. (+2) - ND4 - P153

    Mein Workflow im Nassprozess:

    Den Entwickler in der Reihenfolge aqua dest. 500ml, 26 gr. reine Soda, 8 gr. Vitamin C - Pulver und 20 gr. löslichen Kaffee angesetzt.

    Soda und Vitamin C habe ich von DM, starken löslichen Kaffee von Lidl.

    Alles bei ~ 20,5 Grad Celsius

    Ab in die Jobo 1520 Entwicklungsdose und 15 Minuten entwickelt.
    1. Minute kontinuierliche Bewegung, dann zu Beginn jeder Minute 3x gekippt (ca. 10 sec.)

    2x Wässern/Stoppbad mit jeweils 500 ml aus der Leitung und einem Schuss Essigessens 25% (so nach Gefühl!). Je Stoppbad 10x gekippt.

    6 Minuten fixiert in Tetenal Superfix plus 1+9 (Bewegung wie beim Entwickeln)

    Wässerung: jeweils 500ml aus der Leitung
    2x 10x Kippen
    2x 20x Kippen
    2x 30x Kippen

    1x 500ml aqua dest. mit einem Spritzer Klarspüler für die Spülmaschine. Kurz bewegt und dann stehengelassen, damit sich die Blasen reduzieren.

    Dann an die Leine.

    Mein Workflow im Trockenprozess (ich arbeite ausschließlich Hybrid)

    Negativ-Scan mit Canon 8800f, die Negative direkt auf die Scheibe und mit einer weiteren Glasscheibe aus einem einfachen Bilderrahmen beschwert.

    Software VueScan (SW-Negativ, RGB, alle Regler auf "Null").
    Im speziellen Fall habe ich die Bilder #11, #13 und #14 sowie #15, #16, #17 und #19 jeweils in einem Stück gescannt. Also die Unterschiede resultieren eindeutig aufgrund der "Frames".

    In PS bei diesem Beispiel nur auf die Ausgabegröße in "Halbierungsschritten" verkleinert, kein weiteres Schärfen oder sonstige Anpassungen.


    Zur Info
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    http://caffenol.blogspot.com/

    Bilder
    http://www.aphog.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=17539
    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1124122
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Gruß Volker

  • Hallo, ich habe mich jetzt nach zwei erfolgreichen Entwicklungen von Retro 100 in Caffenol-CM mal an den Pan F in Caffenol-CL gewagt; Semi-Stand 45 Minuten.

    Ich war nach dem CM etwas enttäuscht, weil der Pan F nicht mal die 50 ASA wirklich gebracht hat in der Suppe (ich mache immer eine Testbelichtung auf Zone I, die ich visuell begutachte). Wäre ja nicht schlimm gewesen, hätte ich ihn nicht in vorauseilendem Hochmut auf EI 100 belichtet.

    Dazu war er brutal überentwickelt: Zone VIII hatte logD = 1.9 (!) - das messe ich grobe mit meiner Digitalen aus - aber für dieses Problem hätte ich ja eine einfache Lösung.

    Ja ja, ich weiß, ich hätte nicht gleichzeitig den Film und die Suppe wechseln sollen. Um jetzt trotzdem etwas daraus zu lernen:
    Wie sind Eure Erfahrungen? Ist der Pan F generell problematisch mit Caffenol, oder bringt die CL-Rezeptur auch bei anderen Filmen nicht dieselbe Empfindlichkeitssteigerung wie CM?

  • Hallo,

    Zitat von "Georg Erley"

    Wie sind Eure Erfahrungen? Ist der Pan F generell problematisch mit Caffenol, oder bringt die CL-Rezeptur auch bei anderen Filmen nicht dieselbe Empfindlichkeitssteigerung wie CM?


    bei meinen Messungen hatte der Pan F+ in Rodinal nur mit Rückenwind 25 ASA. Da wäre ich bei 100 ASA in-was-auch-immer aber wirklich überrascht.

    Gruß Rainer

  • Naja, ich gebe zu, da kommt jetzt evtl. noch eine weitere Variable mit rein.

    Wenn ich meine Meßsucher hernehme, hat der Pan F in Rodinal 1:50 etwa 40 ASA. Der APX 100 hat in Rodinal 1:25 und 1:50 100 ASA, in Rodinal 1:100 Stand oder in Emofin sogar 160, in Caffenol-CM gar 200 bis 250 ASA. Und ich meine sichtbare Dichte in Zone I.

    Wenn ich dagegen mit meiner guten alten Canon AT-1 arbeite, muss ich überall eine ganze Blendenstufe abziehen, weil sie einfach sehr optimistisch misst. ;)

    Hätte ich also nur die letztere Kamera zur Hand, würde ich dem Pan F ebenfalls nur knapp 25 ASA zubilligen (nämlich genau 20).

    Darum ging es mir aber nicht; ich wollte wissen, ob
    (a) bei Euch generell Filme in Caffenol-CL und Caffenol-CM dieselbe Empfindlichkeit haben, und
    (b) ob der Pan F in Caffenol eine höhere Empfindlichkeit erreicht als in anderen Entwicklern, so wie ich's beim APX 100 beobachtet habe.

  • Aha. Eine Suche nach passenden Diskussionsthreads in der Caffenol-Flickr-Gruppe
    (http://www.flickr.com/groups/caffinol_private_palace/)
    hat eine Antwort zu Tage gefördert:

    Laut Reinhold ist der Effekt derselben Menge von KBr auf niedrigempfindlichere Filme größer als auf höherempfindliche. Wenn man zuviel Restrainer reinschüttet, unetrdrückt das den Grundschleier, bringt aber auch die echte Empfindlichkeit runter...

    Also habe ich's mit 1g/l beim Pan F vermutlich schon übertrieben. Gut zu wissen.