Ich habe hier einige der knuffigen, aber immer wieder zum "einpennen" neigenden Mamiya ZE-X und OM-2S erfolgreich mit folgender brutal erscheinenden Methode "repariert".
Die beiden Kameras bekommt man zwar zunächst durch normales feinmechanisches "gängigmachen" scheinbar wieder flott. Aber nach ein paar Stunden oder über Nacht hängt die Auslösung ärgerlicherweise immer wieder. Auch das nudeln mit dem Motordrive hilft da nicht. Also offenbar Dreck, der etwas Zeit braucht um wieder schön festzupappen.
Also habe ichs mal auf die "Grobe" probiert und ca. 2-3cm Baumarktwaschbenzin (reicht dafür) in meinen (echten) Ultraschallreiniger getan. Batterien und Deckel raus, Rückwand ab und Einstellscheibe raus, da diese Waschbenzin nicht so mag!
Volle 4 min. Reinigungsprogramm. Dabei erhitzt das Benzin auch das Bad schön handwarm.
Anschließend ein paar mal vorsichtig hin und herschwenken.
Da kommt aber ordentlich grauer Metallabrieb aus der Kamera, der sich im Boden des später abgefüllten Benzins im Gurkenglas zügig gut absetzt, sodaß man den ihn dafür nochmals verwenden kann.
Kamera ohne zu kippen (damit nichts in die Anzeigen oder gar Spiegelkasten läuft) auf Küchenkrepp abtrocknen lassen. Fenster auf!
Und siehe da, die hartnäckigen Auslöseverweigerungen sind endlich weg. Die Auslösung hört sich auch wieder wesentlich geschmeidiger an und wird gefühlt auch viel williger ausgeführt.
Lediglich angeklebte Teile können sich evtl. lösen, so wie die Selbstauslöser-Abdeckung. Einfach wieder mit Pattex festkleben. Die Belederung wird zwar untenrum stumpf, aber blieb aber dran. Das optisch stumpfe kann man auch mit Lederpflege oder einen Tropfen Öl wieder angleichen.
Die Methode ist sicher auch für einige andere ältere Kameras geeignet. Je höher die inneren Anzeigen liegen umso besser. Und je älter und mechanischer, metallener desto besser.
Einem End-80er oder 90er-Jahre Plastikbomber würde ich das nicht zumuten.