Entwicklungsfehler, der Film oder die Belichtung?

  • Guten Morgen zusammen,

    vorgestern habe ich meinen ersten Film entwickelt. Und gestern nach dem scannen haben sich einige Fragen aufgetan.
    Aber erstmal die Eckdaten zu den Umständen.

    Der Film war der Fomapan 100, entickelt in Caffenol C-M (300ml/Soda 16,2g/Vit.C. 4,8g/Kaffee 12g) 15Min (ersten 60 sek./alle 60sek 4x)
    Das war mein ersten S/W Film überhaupt. Kamera war die Minolta XG-M, Objektive war drei verschiedene, Problem tritt bei Bilder von jedem Objektiv auf.
    Ich habe mich komplett nach der Belichtungsmessung der Kamera gerichtet und nicht gezielt unter oder überbelichtet.

    Was mir aufgefallen ist, Lichter sind schnell ausgebrannt, bzw Helle stellen schnell zu hell.
    In der Tabelle steht was von "push 1-2 Blenden", ich habe mich aber trotzdem für das Rezept entschieden, weil es ja das Standard sein soll.
    Hätte ich doch das Caffenol C-M (rs) nehmen sollen?
    Hätte ich doch nur die angegebenen 12 Min entwickeln sollen? (Hab die Zeit aus der Tabelle) Da wird ja auch ein Push auf ASA200 angegeben.
    An dem Tag war es ehr dicht Bewölkt.

    Die Bilder habe ich fast nicht bearbeitet, nur etwas die Tonwertkorrektur, verkleinert und .jpg umwandlung. An der Bearbeitung muss ich eh noch arbeiten.
    Wenn ich was ohne Bearbeitung oder die original .TIF (130MB 15000x10000Pixel) hochladen.

    Also, bitte knallt mir meine Fehler um die Ohren, ich brauche das dringend! ;)
    Und im Vorfeld schon mal besten Dank für eure Mühen!


    Hier aber erstmal die Bilder.

  • Hallo, kannst du denn bei "normalem" Licht noch durch die dichtesten Stellen des Negativs hindurch sehen? Vielleicht schafft dies dein Scanner nicht mehr. Dann hast du für dieses Gerät falsch (zu lang) entwickelt. Bei einem anderen Gerät (z. B. ein Vergrößerer) würde dies dann evtl. nicht zutreffen.
    Ich vermute allerdings eher, dass du keine manuelle Bildbearbeitung vornimmst (insbesondere, was Tonwert- bzw. Gradation anbelangt). Da liefern Automatiken schnell grenzwertige Ergebnisse. Ich scanne immer so, dass zunächst alle Bildinformationen digitalisiert werden (Automatiken vollständig aus; das Bild ist zunächst "flau") und passe dann Schwarz- und Weißpunkt sowie die "Steigung" für jedes Bild manuell mittels Histogramm bzw. Gradationskurve an, so wie man es ja auch in der Dunkelkammer macht.

  • Du hast recht, es ist schwierig einzuschätzen (mit dem "normalen Licht"). Kurzum: Die Negative dürfen einfach nicht zu dicht für die Lichtquelle sein. Denn diese muss ja beim Digitalisieren bzw. beim Vergrößern noch durchscheinen können, sonst geht Zeichnung verloren.
    Kam von dir nicht der Tipp mit dem Lichttisch fürs Smartphone? So etwas nutze ich ja nun auch:
    [Blockierte Grafik: http://www.fotografische.de/wp-content/uploads/app-leuchttisch.jpg]
    So ungefähr sieht bereits ein etwas zu lange entwickeltes Negativ aus: Durch den großen Kontrastumfang (helles Licht draußen / Dunkelheit drinnen) läuft man Gefahr, dass die Lichter "blockieren". Einfache Scanner schaffen es dann nicht mehr, das Negativ gut zu durchleuchten. Wenn ich eh nur scannen würde, würde ich ohnehin im Zweifel immer kürzer entwickeln: Mit nichts besserem als mit einem Computer kann man im Nachhinein fehlenden Kontrast wieder "anheben". Ich vergrößere aber auch, da sind bei meiner Methode hingegen eher dichte Negative von Vorteil.
    Vor fehlender Schattenzeichnung braucht man bei noch einer um ca. 1/3 verkürzten Entwicklungszeit übrigens keine Angst haben.
    Mach doch einfach mal mehrere Aufnahmen von einem "Standard-Motiv" (gleichmäßiges Licht), schneide die Bilder aus der Kamera und entwickele drei Versionen unterschiedlich lang.

    Anderer Fall: Du hast dem Film jedesmal viel zu viel Licht gegeben. Dann blockieren die Lichter natürlich auch.

  • Danke für die Tipps.
    Also Filme zerschnibbeln wiederstrebt mir gerade etwas, vor allem bezüglich Fähigkeiten.
    Aber ich werde wohl den nächsten Film mal nur 12 Minuten Entwickeln.

    Ja, der Tipp mit dem Smartphonelichtpult kam von mir, nur leider fehlt mir hier etwas Erfahrung und Vergleichswerte um daraus wirklich Rückschlüsse zu ziehen.

    Ich hab ja nicht umsonst gleich 10 Filme bestellt. Ich schätze mal da gilt es noch einiges zu tüfteln.

    Und ja, erstmal wird nur gescannt, Ausbelichtung ist so ein kleiner Traum den ich ggf erfülle wenn meine große Tochter ne eigene Bude hat und dadurch hier etwas Platz in der Hütte ist.

    //Edit
    Dein Bild kann man übrigens nicht sehen.

  • ... Was mir aufgefallen ist, Lichter sind schnell ausgebrannt, bzw Helle stellen schnell zu hell.
    In der Tabelle steht was von "push 1-2 Blenden", ich habe mich aber trotzdem für das Rezept entschieden, weil es ja das Standard sein soll.

    Das bedeutet ja, dass Du den Film mit 200 oder sogar mit 400 ASA hättest belichten sollen!!????
    Wenn er nur mit 100 ASA belichtet worden wäre, hätte er ja schon mal zu viel Licht erhalten (-> überbelichtet)!
    Wenn Du dem Foma mit 100 ASA haben möchtest, dann ist CCM(rs) angezeigt.

    Nun habe ich mit dem Foma keine Erfahrung, vielleicht meldet sich ja mal jemand, der die Kombi Foma 100 und CCM ausprobiert hat.

    Gruß Volker

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Meine Meinung ist objektiv absolut subjektiv und/oder/aber subjektiv absolut objektiv

    und am besten macht es jeder so, wie er denkt und es mit seinem Gewissen vereinbaren kann
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    wer Bilder gucken möchte

  • Ok, den nächsten werde ich mit CCM(rs) entwickeln.
    Soll ich dann wohl lieber auch erstmal die 12 min nehmen?
    Denn klar, ich hab mit ASA100 belichtet.

    Ja, natürlich, nimm zunächst ganz stur die Angaben aus den Rezepten der site http://caffenol.blogspot.com.

    Dann müssten, wenn Du Dich nicht bei der Belichtung des Filmes verhaust (ist mir vor einer Woche passiert, null von fünfzehn!), auch normale, scanbare Negative herauskommen.

    Und vermeide zunächst auch extreme Lichtsituationen, wie Deine Bank mit dem hellen Himmel, vermutlich auch noch Gegenlicht. Die Bilder von Deinem ersten Film ohne Himmel, sind doch schon recht ordentlich.

    Gruß Volker

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Meine Meinung ist objektiv absolut subjektiv und/oder/aber subjektiv absolut objektiv

    und am besten macht es jeder so, wie er denkt und es mit seinem Gewissen vereinbaren kann
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    wer Bilder gucken möchte

  • Ja, natürlich, nimm zunächst ganz stur die Angaben aus den Rezepten

    Ok, wird gemacht. Wenn alles nach dem kleinen Plan in meinem Kopf geht, dann kann ich morgen Abend den nächsten Versucht starten.

    Fomapan 100 zum Vergleich

    Danke für die Vergleichsbilder.
    Ich glaube auch, wenn das Rezept zur Belichtung stimmt, sind die Unterschiede von den Filmen stärker.

  • Schau mal Mario,
    Ungewollter Schuss durchs Negativ

    Da konnte ich mit Fomapan100 belichtet mit 200 ASA und entwickelt mit Caffenol CM(rs) sehr gut scannen!

    Nur bei einem Bild hatte ich Probleme!
    Dieses Problem wurde aber hier im Forum erkannt und auch sehr gut für die nächsten Entwicklungen gelöst.... ;)

    LG Jutta

    Licht ist Lebenselement

    Einmal editiert, zuletzt von Jutta Anbau (17. März 2015 um 00:47)

  • Ich werde nachher erstmal den aktuellen Film voll machen, brav auf ASA10, und dann mit CCM(rs) entwickeln.
    Dann werde ich einen auf ASA400 belichten, und den nochmal mit CCM entwickeln. Mal sehen wie der dann aussieht (verspreche mir hier ne normale Belichtung aber ein gröberes Korn von)

  • Hallo,

    in der Testphase musst du nicht immer komplette Filme verschießen. Man kann einige Aufnahmen machen, im Dunklen die Kamera öffnen, den belichten Film etwas herausziehen, abschneiden und entwickeln. Beim Restfilm schneidest du eine neue Lasche und kann ihn weiter verwenden. Beim Rumfummeln an der Kamera bitte auf den Verschluss achten, dass man nicht versehentlich an ihn kommt.
    Zum Testen kannst du Belichtungsreihen machen. Nimm immer drei Fotos mit 100, 200 und 400ASA Einstellung auf.

    Deine Fragen jetzt waren der Grund, weshalb ich für die allerersten Entwicklungsversuche einen bewerten käuflichen Entwickler empfohlen hatte.

  • Klar, hätte ich mit z.B. Rodinal die ersten Versuche gemacht wären da schon ein paar potentielle Fehlerquellen weniger. Ich werde bei Zeiten auch noch den einen oder anderen konventionellen Entwickler nutzen.
    Nur bin ich totaler Kaffeejunky, und Caffenol war einfach zu verlockend.

  • Caffenol macht eigentlich nicht mehr Probleme als andere Entwickler, außer einem: Der Kaffee ist nicht so gut standardisiert.

    Eine Frage noch zum Scanner:
    Erlaubt Dein Scanner mehr als 8 Bit/Farbkanal?
    Dann würde ich mit der höchsten Bit-Auflösung scannen und erst später anpassen.
    Ich habe einen CANOSCAN 9950F, dort geht es prinzipiell.

    Kannst Du die Helligkeit für das Scannen einstellen? Oder nur für Nachbearbeitung?