Eigenbau 6x12 Lochkamera mit gebogener Filmebene.

  • Hi Edgar,

    zunächst mal ein riesengroßes Dankeschön für das Veröffentlichen der 3D-Files.
    Immer wieder bin ich sehr angetan davon, was für tolle Sachen sich Leute ausdenken und diese dann einfach frei zur Verfügung stellen.... *beten*

    Habe das letzte Mal vor 10 Jahren eine Dose gekippt und hatte eigentlich dem Film abgeschworen (shame on me).
    Dann bin ich kürzlich zufällig über Deine Kamera gestolpert - und da hat es mich doch wieder gepackt.
    Mal im Keller gegraben und siehe da - Dosen, Mensuren, Messbecher sind noch da, nur die Filmklammern fehlen irgendwie - aber auch die kann man ja drucken :D

    Also meinen alten klapprigen Prusa angeschmissen und mal schauen, was am Ende rauskommt. Bin schon ganz gespannt und werde berichten!

    Die Teile passen bisher wunderbar und die Konstruktion scheint sehr durchdacht und druckgerecht zu sein - nochmal dicken Daumen hoch! :thumbup:
    Die Frontplatte werde ich aus Alu oder POM selber machen, da die Kamera noch ein zweites, etwas höheres Loch bekommen soll (Shift nach oben) und der Shutter dann doppelt und etwas filigraner ausfallen muss.

    Wegen der Lichtdichtheit muss man bisschen aufpassen, ich habe schwarzes Filament von Sunlu - das ist auch bei dickeren Wandstärken noch durchscheinend...
    Da sich das aber sehr gut drucken lässt, nehme ich das für den Einsatz und für die Außenteile das Extrudr NX2. Das ist undurchlässig und wirkt mit seiner Mattheit auch recht edel :saint:

    Die Innenflächen des Einsatzes werden dann noch mit schwarzer Schultafelfarbe angepinselt, damit habe ich schon früher sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Als Loch würde ich auch mit 0,3 beginnen, größer nicht. Ich hatte die Pinholerei mal recht intensiv betrieben und dabei festgestellt, dass sich die eher kleineren Durchmesser ganz gut machen, wenn man die Negative scannt und die Bilder noch bearbeitet. Keine Ahnung woran das liegt, vielleicht bilden die kleineren Löcher noch feinere Strukturen ab und der Matsch durch Beugung kommt dann dazu - was sich aber am Computer gut korrigieren lässt....?

    Na wie auch immer, bin auf jeden Fall schon voller Vorfreude auf den ersten Film nach langer Zeit 8o
    Muss nur mal gucken, was es an 120ern überhaupt noch so gibt - Acros schonmal nicht mehr wie ich betrübt festellen musste.... ;(


    Also vielen Dank nochmal und viele Grüße aus Dresden
    Henryk

    6x12_parts1.jpg

    3dp.jpg

  • Hi Leute,

    so, hat ein bisschen gedauert, aber jetzt ist die Kamera fertig und der erste Film ist durchgezogen :thumbup:

    Insgesamt hat Alles erstaunlich gut gepasst und es musste nur sehr wenig nachgearbeitet werden.
    Die Spulenmitnehmer und den Schieber für Sichtfenster habe ich aus Alu gemacht, das war mir dann doch präziser.

    Dank des Designs mit "Objektiv"-Einsatz konnte ich die Frontplatte etwas anders gestalten und zwei Lochblenden einbauen.
    Die Shutter sind erstmal nur einfache Schieber, später bastel ich dann noch nen Anschluss für einen Drahtauslöser dran.

    Die Filmführung habe ich kaum nachgearbeitet und der erste Film (Fomapan 100) lief erstaunlich gut über die Rundung,
    da hatte ich erst einige Befürchtungen, ob das wirklich klappt... 8)

    An Motivauswahl und Bildgestaltung muss man sich bei dem Format erstmal etwas ranarbeiten - bietet aber gerade
    dadurch auch eine gewisse Herausforderung und Faszination.

    Zwei Bilder aus dem ersten Einsatz werf ich hier mal mit rein - hoffe das ist ok, auch wenn es kein Bilderthema ist....


    Vielen Dank nochmal an Edgar und viele Grüße
    Henryk

  • Dumme Frage zu "Brennweite" und angemessener Lochgröße:
    Gehe ich recht in der Annahme dass ein Loch keine eigentliche Brennweite hat und dass also hiermit einfach der Abstand zur Filmebene gemeint ist?
    Und dass man mit diesem Abstand nicht "fokussiert" sondern den Abbildungsmaßstab regelt, also mit einem großen Karton und Fotopapier in Plakatgröße dasselbe abbildet wie mit einer kleinen Schachtel (in gleicher Proportion) und einem kleinen Stück Fotopapier - nur eben viel größer?

  • Je kürzer der Abstand Loch - Aufnahmetaerial, desto größer der Bildwinkel!

    Gruß

    Markus

    Wunschliste, folgende Dinge dürfen mir gerne angeboten werden:

    - Prospekt Leica M6 TTL

    - Prospekt Nikon F

    - Heliopan Baj. I Filter: IR715, Grüngelb 11, Grün 13, Duto, Stern, Weichzeichner

    - Heliopan Filter allg.: Duto, Stern, Weichzeichner

    - Photo Equip USA M-Grip (für Leica M)

    - Photo Equip USA FM-Grip (für Nikon FM)

    - sehr schöne P6-Objektive (u.a. Mir-38b 65mm, Mir-69b 45mm, Telekonverter)

  • Je kürzer der Abstand Loch - Aufnahmetaerial, desto größer der Bildwinkel!

    Kann ich nicht nachvollziehen ... eher denke ich dass der Bildwinkel immer gleich ist.
    Allerdings wird er nur dann voll ausgenutzt, wenn das Aufnahmematerial so groß ist, dass die Ränder der Abbildung sichtbar und rund werden. Dafür muss das Papier größer sein als der Abstand Papier zu Loch.

    (edit) So gesehen ist deine Regel doch nicht im Widerspruch zu meiner ..?

    Beispiel "Pringles Dose" als Lochkamera: das Loch wird in die Mitte der Seiten(!)wand gestochen und das Papier gegenüber in die Röhre. Ergibt ein Panorama Foto, das an den kurzen Seiten "ausläuft", weil es weitwinkliger nicht geht.
    Schwer verständlich? Google nach Pringles und Pinhole..

  • Gehe ich recht in der Annahme dass ein Loch keine eigentliche Brennweite hat und dass also hiermit einfach der Abstand zur Filmebene gemeint ist?

    Ja, ein Loch stellt alles gleich unscharf dar, egal wie weit es von der Kamera entfernt ist.

    Und dass man mit diesem Abstand nicht "fokussiert" sondern den Abbildungsmaßstab regelt, also mit einem großen Karton und Fotopapier in Plakatgröße dasselbe abbildet wie mit einer kleinen Schachtel (in gleicher Proportion) und einem kleinen Stück Fotopapier - nur eben viel größer?

    Wenn die beide Kameras den gleichen proportionalen Abstand Loch - Aufnahmematerial haben, wird exakt das gleiche abgebildet.

    Vergrößerst Du das Aufnahmematerial ohne den Abstand Loch - Aufnahmematerial zu ändern bekommst Du eine Weitwinkelaufnahme.

    Verkleinerst Du das Aufnahmematerial ohne den Abstand Loch - Aufnahmematerial zu ändern bekommst Du eine Teleaufnahme.


    Beispiel "Pringles Dose" als Lochkamera: das Loch wird in die Mitte der Seiten(!)wand gestochen und das Papier gegenüber in die Röhre. Ergibt ein Panorama Foto, das an den kurzen Seiten "ausläuft", weil es weitwinkliger nicht geht.
    Schwer verständlich? Google nach Pringles und Pinhole..

    Die Pringles-Dose ist kein gutes Beispiel weil durch die Biegung des Aufnahmematerial noch eine perspektivische Verzerrung dazu kommt und einige Bereiche des Aufnahmematerial außerhalb des Bildkreises des Lochs liegen.

    Denke Dir einmal meine Aussagen mit einer quaderförmigen Lochkamera und planem Aufnahmematerial dann wird es klarer.

    Wunschliste, folgende Dinge dürfen mir gerne angeboten werden:

    - Prospekt Leica M6 TTL

    - Prospekt Nikon F

    - Heliopan Baj. I Filter: IR715, Grüngelb 11, Grün 13, Duto, Stern, Weichzeichner

    - Heliopan Filter allg.: Duto, Stern, Weichzeichner

    - Photo Equip USA M-Grip (für Leica M)

    - Photo Equip USA FM-Grip (für Nikon FM)

    - sehr schöne P6-Objektive (u.a. Mir-38b 65mm, Mir-69b 45mm, Telekonverter)

  • Hi Oliver,

    ich hatte im vergangenen Juli auch schon Kontakt mit James von Reality so Subtle; aber wg. seiner 6x17-Modelle.

    Darf ich Dich fragen, für welches Modell Du Dich entschieden hast, also mit 2x oder 1x Loch ??