SW film mit Blitzlicht, Belichtung korrekt messen. Wie?

  • Hi hab ne recht kurze Frage, bisher fotografiere ich meist nur mit Available light, draussen, möchte aber auch das ein oder andere Studiobild auf SW film umsetzen.


    Mein bisheriges Vorgehen:


    Messen der schatten- minus 2 Blenden - und beim Entwickeln etwas verkürzen damit die Lichter nicht ausbrennen.
    Wie empfehlt es sich bei der Blitzlichtmessung vorzugehen? Spotmeter fällt ja wohl weg, ich hätte noch ein Blitzbelichtungsmesser kann hier aber natürlich nicht die schatten einmessen.
    Möchte aber eben so schöne Ergebnisse wie mit Available light. Digital handhabe ich es so das ich auf die Lichter messe und den Rest dann Notfalls in PS anhebe. Hier stehe ich Analog gerade aufm Schlauch.


    Wäre um paar Tips dankbar.

  • Hallo, du hältst einfach den Blitzbelichtungsmesser in die Schatten (Motivelemente, die nur über Reflexionen im Raum Licht erhalten) mit der Kalotte in Richtung Kamera. Also genau so, wie man auch anderes Dauerlicht misst. Blitzlicht ist in dem Fall ja nichts anderes. Blitzt du jedoch direkt aus Kamerarichtung, ist es egal, an welche Stelle des Motivs du die Kalotte platzierst, da alles ("flach") gleichmäßig ausgeleuchtet wird, was das Objektiv "sieht". Ansonsten kann man (zumindest beim direkten Blitzen) natürlich auch mit Leitzahl-Tabellen rechnen. Aber du hast ja einen Belichtungsmesser für Blitzlicht.

  • Hallo, du hältst einfach den Blitzbelichtungsmesser in die Schatten (Motivelemente, die nur über Reflexionen im Raum Licht erhalten) mit der Kalotte in Richtung Kamera. Also genau so, wie man auch anderes Dauerlicht misst. Blitzlicht ist in dem Fall ja nichts anderes. Blitzt du jedoch direkt aus Kamerarichtung, ist es egal, an welche Stelle des Motivs du die Kalotte platzierst, da alles ("flach") gleichmäßig ausgeleuchtet wird, was das Objektiv "sieht". Ansonsten kann man (zumindest beim direkten Blitzen) natürlich auch mit Leitzahl-Tabellen rechnen. Aber du hast ja einen Belichtungsmesser für Blitzlicht.

    Irgendwie klingt deine Antwort schlüssig. Würde hier dann auch noch gelten -2 blenden für dunkle töne oder messen Blitzbelichtungsmesser (gossen) in dem fall bereits anders? Ich meine da mal was gelesen zu haben. LG

  • Wenn du den Schatten zwei Blenden weniger Licht gibst, erhalten Sie ihre Zeichnung nicht mehr genügend bzw. werden bei sehr dunklen Motivelementen homogen schwarz. Ich "gebe" diesen kritischen Bereichen stets eine Blende mehr Licht als gemessen, wenn es sich einrichten lässt, egal ob bei Kunst- oder bei Sonnenlicht, nie jedoch weniger als gemessen.
    Ich nutze für Blitzlicht gerne einen klassischen 400-ASA-Negativ-Film. Diese haben einen sehr hohen Dynamikumfang, dass hier bei großzügig gegebenen Licht keine Überbelichtung stattfindet. Bei einem 25-ASA-Film oder bei Diamaterial wäre ich hingegen vorsichtig, da diese Typen "aufsteilen". Doch auch einen 100er Negativfilm belichte ich opulent. Ich hatte so noch nie Probleme mit Lichterzeichnung, wenn ich dann nicht zu lange entwickele.

  • Wenn du auch digital arbeitest, spricht nichts dagegen, die digitale Kamera als "Polaroid" zu missbrauchen. Du müsstest durch Vergleichsaufnahmen die Übernehmbarkeit der Ergebnisse austesten.

  • Genau so, wie von @'Sandra Voelker' beschriben.


    Lichtmessung (HandBel. mit aufgesetzter Kalotte Richtung Kamera halten).
    Funktioniert sowohl "cord" als auch "non-cord".


    Bei Negativfilm wie gewohnt eher etwas reichlich belichten, bei Dia eher knapper.

  • na, ich mach das sehr rustikal.


    Ich stelle die Kamera auf die Tabellenwerte meines Stärksten Blitzes ein.
    Dann plaziere ich meine 2-6 Blitze geringer leistung im Computer Blitzmodus wie ich es benötige im Raum.
    Ich löse sie dann mit einem billigen China Funksystem aus.
    Bei dieser Vorgehensweise habe ich selten schlechte Resultate.
    Es sei denn die Platzierung der entfesselten Blitze war schlecht.
    Und warum mache ich es so?
    Erstens, es Funktioniert, bei mir.
    Zweitens, ich weiss nicht wie ich meinen Digi Flash einstellen muss.
    Ich habe die Anleitung nicht.
    Drittens, ich vergesse gerne mal den Belichtungsmesser.

    - Manche Menschen inspirieren meinen inneren Selbstmörder -

  • Ok dann habe ich da beim messen evtl die falsche Rangehensweise. Ich dachte immer wenn ich Belichtung messe, lande ich in Zone 5(neutral grau) Meine schatten habe ich aber ganz gerne in Zone 3, da wäre es doch korrekt kürzer zu belichten.
    Angenommen ich messe bei 400 ASA, f.3,5, 1/125 Wäre doch korrekt (da ich ja meine schatten in Zone 3 will) mit f.3,5 und 1/500 zu knipsen. Oder sollte ich das Zonensystem bei Portraits eher nicht anwenden und den klassischen weg gehen? also Licht in den Schatten messen, ein wenig zugeben und um Lichter nicht zu cutten später kürzer entwickeln?


    haha ich hab voll den Knoten im Kopf sorry für das ständige Rückfragen.

  • Ich dachte immer wenn ich Belichtung messe, lande ich in Zone 5(neutral grau) Meine schatten habe ich aber ganz gerne in Zone 3, da wäre es doch korrekt kürzer zu belichten.
    Angenommen ich messe bei 400 ASA, f.3,5, 1/125 Wäre doch korrekt (da ich ja meine schatten in Zone 3 will) mit f.3,5 und 1/500 zu knipsen.


    Ich weiß nicht, welche Kamera du benutzt. Du bräuchtest eine Synchronzeit von 1/500stel.
    Abgesehen davon reduzierst du bei Verkürzung der Belichtungszeit in erster Linie den Anteil des Umgebungslichtes. Da die Haupthelligkeit eines Blitzes in deutlich weniger als 1/500 auftritt (ca. 1/5000stel Sek.), würdest du nur etwas Nachleuchten des Blitzes abschneiden. Du musst die Intensität des Blitzes passend reduzieren (durch Regulierung oder Veränderung der Lichtführung) oder die Blende deutlich schließen oder einen anderen Film nehmen.

  • Du kannst auch bei der Verwendung von Kunstlicht das Zonensystem zum Messen nutzen bzw. deine gewohnte Taktik mit der Direktmessung auf die Schatten und das Verkürzen um zwei bis drei Blenden weiter nutzen. Wie Hans bereits schreibt, kannst du das Blitzlicht jedoch nicht mit der Verschlusszeit der Kamera steuern. Hierzu brauchst du dann manuell regelbare Blitzer.


    Bei Porträts ergibt diese Vorgehensweise jedoch kaum einen Vorteil (wie fast überall in der fotografischen Praxis): Hier liefert ein einfacher Kalotten-Belichtungsmesser bzw. die angesprochene "Lichtmessung" die selben Ergebnisse für klassische Porträts.
    Dieses Messen bzw. Legen in Zonen eignet sich jedoch sehr gut, wenn man mehrere manuell regelbare Blitze hat und bereits eine Idee hat, inwiefern ein bestimmtes Motiv von diesen "modelliert" werden soll (also rechte Gesichtshälfte Zone 7 und linke Zone 5 usw. Dann braucht man auch keine Digitalkamera bzw. Poraroids mehr zur Kontrolle -> http://www.blitz-fotografie.de/techniken/zonensystem/