ORWO NP 27 (vor 30 Jahren belichtet) bestmöglich entwickeln

  • Hallo in die Runde und Dank für die Aufnahme in das Forum.

    Vielleicht kann jemand helfen. Ich habe hier einen ORWO NP27, der vor dreissig Jahren belichtet wurde. Ich bin extrem unsicher, wie ich den Film bestmöglich entwickeln kann. Der Film war trocken und dunkel, aber bei Raumtemperatur gelagert.

    Aktuell habe ich Rodinal, Perceptol und original ORWO A03 (Pulver) im Haus. Hat jemand ein ideales Rezept?

    Vielen Dank für Eure Hilfe und Kommentare.

  • Hallo
    Ich habe das schon mal mit einem AGFA aus den 50Jahren gehabt.
    Den habe ich mit Rodinal und der angegebenen Zeit plus 30% entwickelt.
    Das war eine Empfehlung aus dem Forum.
    Das Ergebnis sah gut aus .
    Gruß Bernd

  • Das ist ja nun gerade der hochempfindliche Film,, er wird stark verschleiert sein. Ich empfehle einen hart arbeitenden Standardentwickler mit der Maximaldosis von Restrainer (Schleierbremse) zu versetzen. Und dann erst mal ein Stück von dem Film abschneiden und einen Entwicklungsversuch machen.

    Falls der Film auch dann stark verschleiert ist: Rodinal 1+10, Restrainer und verkürzt entwicklen (dmait sich nicht so viel Schleier aufbauen kann).

  • Tausend Dank für Eure Kommentare.

    Ich habe mit Caffenol noch keine Erfahrung und werde das später einmal probieren.

    ++++

    Ich denke, dass Peter Pilz recht nahe kommt. Ich hatte schön früher mit NP27 Schleierprobleme…
    Frage an Peter: Bei Fotoimpex habe ich den MOERSCH Restrainer für Papierentwicklung gefunden. Kann ich den auch für Negativmaterial verwenden und wenn ja welche ml Zahl würdest Du empfehlen?

    Peter, ein Gedanke noch: Ein alter DDR Fotograf hat mir gestern eine Standentwicklung empfohlen: Rodinal 1:40 bei 40 Minuten und kalte 16 Grad plus Restrainer. Würdest Du da mitgehen?

    +++++

    @ M.P. Simon: Danke für den Link zu digitaltruth
    @ Bernd Riemer. Danke für Deinen Kommentar. Das haut generell hin bei alten Filmen, nur beim NP27…

    Zum Schluss: ich bin hier im Forum richtig hängen geblieben. Geballtes Fachwissen und ein toller Umgang. Das ist so selten heute.

    Vielen Dank!

  • Meine Erfahrung: Die Menge des benötigten Restrainers ist abhängig vom Entwickler und vom (mutmaßlichen) Grad der Verschleierung. Bei 30 Jahre altem Filmmaterial kann man an den oberen Rand gehen, für Rodinal habe ich keine Anhaltspunkte, da ich andere Entwickler verwende. Es wird wohl nicht ohne Test gehen.

  • Eine kurze Rückmeldung nach langer Zeit. Ich habe den Film nun endlich im Januar 2020 nach folgendem Rezept entwickelt: Rodinal 1 zu 100. Acht ml Moersch Restrainer auf einen Liter, 130 Minuten Standentwicklung bei 18 Grad. Dann klassisch 60 Sekunden bewegt und drei kurze Bewegungen während der Standentwicklung. Der Film ist gut geworden, wenn auch ein Mü zu „flau“. Körnung so, wie ich sie von meinen alten NP27 Entwicklungen aus den Neunzigern (R09 flüssig) kannte - etwas weicher / etwas weniger Schärfe.
    Ich kann leider hier kein Ergebnis posten, da die Motive auch heute noch recht privat sind.
    Nochmals Dank für Eure Hilfe und Kommentare.

    Darf man am 13.Januar noch ein Frohes Neues Jahr wünschen? Ich mache das mal. :)

  • Ja, Jan;

    gerne - und vielen Dank, dass Du uns noch spät an Deine erfolgreiche Entwicklung teilhaben lässt. - Sofern ich soviel Befürchtungen mit der eventuellen Verschleierung gehabt hätte, sowie wegen des Kontrstes, hätte ich ihn ganz einfach in Papier-Entwickler, wie Dektol, entwickelt.

    Mit dem "Restrainer" habe ich - summa summarum - wenig großartige erlebnisse verbuchen können; mir scheint es so: Manchmal hilft es etwas, manchmal auch überhaupt nicht.

    Schön, dass Du wenigstens ein brauchbares ergebnis zustande gebracht hast; dem KOntrast kann man dann ja nachhelfen.


    Jan-Peter

  • @ Jan Peter,

    für mich hat der Restrainer in diesem Fall "gefühlt" funktioniert. Ich hatte vor etwa 10 Jahren zwei NP27 aus dem gleichen Belichtungszeitraum, wie im obigen Fall in der Verarbeitung. Damals hatte ich sichtbare Schleierprobleme. Insofern war es jetzt ein Fortschritt und ich bin mit dem Ergebnis recht glücklich. Insofern mein Dank an Uwe Pilz für den Moersch-Tipp. Ich kannte das nicht.

    Ich bin recht sicher, dass es der letzte ORWO war, der durch meine Hände ging. Die Kapsel kommt in die Vitrine...

    P.s. Danke für den Dektol-Tipp.