Erfahrungsberichte Plustek 120 Pro?

  • Hallo Harald,

    so langsam driften wir hier aber aus dem Thema dieses Fadens hinaus!

    willst du nicht ein „Tutorial VueScan“ verfassen

    Eigentlich nicht. Das Pflegen der Anmerkungen (und Austausch mit Nutzern) beschäftigen mich ausreichend. Ich kann zwar VueScan bedienen, habe mich aber nicht in die Feinheiten vertieft. Außerdem gibt es das VueScan Handbuch von EH. Wer des Englischen nicht mächtig ist, kann google-translate benutzen, was recht brauchbare Ergebnisse liefert.

    Weiterhin habe ich jetzt 23% mehr Pixel in der gescannten tiff-Datei.

    Nein, es sind 40% mehr, denn das geht quadratisch ein!

    Macht es aus deiner Sicht Sinn, diese „überschüssigen“ Pixel aus der Datei, z.B. mit Photoshop oder anderer Software herauszurechnen bzw. zu komprimieren?

    Wirklich vollständig los wird man diese "überzähligen Pixel" nicht mehr. Jedes Binning geht wieder mit einer Glättung einher. In wieweit man binnen kann, ohne Auflösung zu verlieren, muss man anhand des USAF1951-Targets feststellen. In den Anmerkungen gebe ich ja dafür ein Beispiel an.

    Ist es nicht besser, gleich mit den 3180 ppi zu scannen und sich dadurch das Runterrechnen zu sparen?

    Du wirst nicht mit exakt 3180 ppi scannen können, denn der Scanner kann hardwareseitig nur die nativen Abtastraten realisieren (5300, 5300/2, 5300/3,..). Stellt man Zwischenwerte ein (sofern das überhaupt geht), so wird mit der nächsthöheren, nativen Abtastrate gescannt und dann auf die gewünschte Abtastrate gebinnt. Das Optimum kann wiederum nur der Scan eines USAF1951-Targets zeigen. Ich habe für meine beiden Scanner die gemessene Auflösung als Funktion der Abtastrate bestimmt. Das kannst Du für Deinen Scanner genauso machen und dann entscheiden. Im Übrigen kann man das Binnen automatisieren, wenn man sich dafür entscheidet. Viele verwenden dafür IrfanView, wovor ich aber nur warnen kann. Ist in IrfanView das Farbmanagement aktiv, so zerstört jede Bildoperation das Farbmanagement, da es das Monitorprofil einrechnet. Die Ergebnisdatei enthält dann keinerlei Information mehr zum Farbmanagement und die Farben sind futsch! Ist dagegen das Farbmanagement in IrfanView deaktiviert, dann stimmen die Farben auf dem Bildschirm nicht.

    Ein schönes Wochenende wünscht

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11

  • @ Hermann-Josef

    Danke für deine Antworten. Heute wieder was gelernt. Es ist komplizierter als ich dachte. Ich werde mich demnächst mit dem Binnen näher befassen und mal vergleiche anstellen. Wenn ich Fragen habe, melde ich mich.

    @ Jakob

    Den Treiber habe ich entfernt und die neue Version V 3.0.0.3 von der amerikanichen Plustek-Seite heruntergeladen. Der Fehler bleibt. Er kalibriert die 11 Fotos und ich kann eins auswählen und mit dem Handwerkzeug genauer anschauen. Will ich das nächste kalibrierte anschauen, geht es nicht, weil rechts und links die Navigationspfeile fehlen und das Calibration Tool ist eingefroren. Der Support hat sich noch nicht gemeldet.

  • Mein 120 Pro-Scanner hat eine ermittelte Auflösung von 4096 ppi.

    Hab mal etwas gerechnet. Du schreibst, dass Du hauptsächlich 6x6 Negative auf A2 drucken möchtest? Wenn ich mich nicht verrechnet habe (bitte überprüfen!), dann brauchst Du für einen hochwertigen Druck mit 400 ppi (siehe z.B. Gulbins & Steinmüller) eine Scanauflösung von mindestens 3900 ppi (wenn ich davon ausgehe, dass Du die 594mm wirklich voll nutzen möchtest). Das bedeutet, dass Du Deinen Scanner voll ausreizen müsstest und mit 5300 ppi scannen solltest, um dies zu erreichen. Denn wenn ich Dich richtig verstehe, dann gehen die geschätzten "4096" ppi auf einen Scan mit 5300 ppi Abtastrate zurück. Da wäre dann kein großer Spielraum mehr für Binning.

    Noch einen schönen Abend wünscht

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11

  • Hallo Hermann-Josef,

    sorry, dass ich erst jetzt antworte. Bei dem schönen sonnigen Wochenende war ich mit meiner Frau auf den E-Bikes unterwegs. Ich hatte keine Lust am Computer zu hocken.

    Ich drucke meine A2-Drucke mit 300 ppi, passend zu meinem Canon Pro 1000-Drucker. Diese Empfehlung habe ich irgendwo gelesen – Internet oder Fotobuch. Ich werde mal mit 400 ppi drucken, um einen Vergleich zu haben. Kann ich im Moment nicht machen, weil ich auf das bestellte, matte A2-Papier von Hahnemühle warte.

    Am Freitag hatte ich einen anderen Vergleich gestartet. Ein schon, mit dem MF 5000 gescanntes, vorhandenes Portrait KB-Negativ mit einem vom 120 Pro neu gescannten des gleichen Negativs verglichen. Bis auf die unterschiedlichen Auflösungen waren die Einstellungen in VueScan gleich. Beim MF 5000 hatte ich immer, egal ob KB oder Mittelformat, mit der gleichen nominalen Auflösung von 3200 ppi gescannt – ging ja nicht mehr.

    Ein Vergleich mit 100% in Photoshop zeigte, dass der 120 Pro-Scan sichtbar schärfer war. Ich bat meine Frau (sie hat die besseren Augen) auch zu einer Schärfe-Beurteilung der beiden Scans und auch sie fand nach kurzem Umschalten, dass der 120 Pro-Scan schärfer war. Also die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass der eine Scan tatsächlich schärfer ist.

    Dass das so ist, kann an zwei Dingen liegen. Erstens, an der höheren Auflösung des 120 Pros und zweitens, an der Kalibrierung des KB-Filmhalters mit dem Lens Calibration Tool (das Tool geht bei mir wieder - alles von an Anfang an neu installiert), die ich vor dem Scan gemacht habe. Das Calibration Tool scheint ein Killer-Feature zu sein, jedenfalls wird es mir immer sympathischer. Der MF 5000 hatte kein Kalibrierungs-Feature.

    Jetzt warte ich nur noch ab, ob die sichtbaren Schärfeunterschiede auf meinem kalibrierten Eizo-Monitor, sich auch in einem A2-Druck zeigen, denn der A2-Druck ist der wichtige Bezugspunkt für meine Entscheidungen, was bei mir funktioniert und was nicht. Der gut einstellte Monitor spielt nicht die Hauptrolle.

    Ich werde noch ein paar weitere Vergleichstests mit KB und auch mit Mittelformat machen. Das Ergebnis von diesem einen Test könnte ja ein Zufall sein. Auch das Lens Calibrtion Tool werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen, z.B. eine Kalibrierung mit den beiden Endpunkten -5 und +5. Und dann schauen, was der angefertigte und hochwertige A2-Druck dazu sagt/zeigt.


    Eine schöne Woche euch allen

    Harald

    P.S. Hermann-Josef, ich habe in deinem Tutorial zum ersten Mal das Wort "Binnen" gelesen. Geht dieses Wort von der Bedeutung her auch in die Richtung wie ich das Wort "herunterrechnen" verwende?

  • Hallo Harald,

    also ich würde mich zunächst auf Scans des USAF1951-Targets verlassen. Das ist eine weitgehend objektive Einschätzung. Der Unterschied zwischen 3200 ppi und für Deinen Plustek geschätzten 4100 ppi sollte sich aber durchaus an kritischen Stellen im Bild bemerkbar machen.

    Was macht das "lens calibration tool"? Ist das eine hardwaremäßige Justierung der Optik?

    Hermann-Josef, ich habe in deinem Tutorial zum ersten Mal das Wort "Binnen" gelesen. Geht dieses Wort von der Bedeutung her auch in die Richtung wie ich das Wort "herunterrechnen" verwende?

    Ich weiß nicht, was Du beim "herunterrechnen" machst. Darunter könnte man viel verstehen.

    Mit Binning ist gemeint, dass man mehrere Pixel im Eingabebild zu einem Pixel im Ausgabebild zusammenfasst, also z.B. immer 2x2 Pixel werden zu einem Pixel zusammengefasst. Bei ganzzahligem Binningfaktor ist dies eine triviale Operation, die auch hardwaremäßig in einer CCD-Kamera direkt auf dem Detektor durchgeführt werden kann. Binning kann man aber auch für gebrochene Zahlen durchführen, was Burger & Burge (2015) in ihrem Lehrbuch "Digitale Bildverarbeitung" auf neudeutsch "resampling" nennen. In PhotoShop verbirgt sich das Binning hinter "Bildgröße", bei VueScan unter "TIFF-Verkleinerung" (nur ganzzahlig). Dabei wird nicht nur die Dateigröße verringert, sondern es wird auch das Signal-zu-Rausch-Verhältnis erhöht, worauf EH im Handbuch expliziz hinweist (es ist also von Vorteil, mit hoher Auflösung zu scannen und dann zu binnen, statt gleich mit der niedrigeren Auflösung zu scannen!). Natürlich vermindert sich beim Binning die Auflösung. Mehr noch, ein Bild, das mit 2x2 gebinnt wird, hat eine Auflösung die etwas schlechter ist als ein Faktor 2, da Binning selbst wieder eine Glättung des Bildes bewirkt.

    Was PhotoShop bei der "Bildgröße" genau rechnet, weiß ich nicht. Aber wenn ich ein Bild in imageJ 2x2 binne, dann erhöht sich das Signal-zu-Rausch-Verhältnis wie erwartet um einen Faktor 2, bei PhotoShop nicht, da ist es um 7% schlechter als theoretisch erwartet.

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11

  • Hallo Hermann-Josef,

    Fangen wir mit dem Calibration Tool an:

    Im beiliegenden Plustek-Handbuch steht dazu, „Der Fokuspunkt des Scanner kann mit diesem Lens Calibration Tool verschoben werden“. Mehr steht da nicht und ich habe keine Ahnung wie das softwaremäßig funktioniert.

    Anwendungstechnisch sieht das so aus: du startest das Tool, legst einen Filmhalter mit einem Negativ oder Positiv rein, der Filmhalter wird automatisch erkannt, du kannst im nächsten Fenster zwischen Positiv und Negativ wählen ebenso deren Position im Halter, weiter auswählen kannst du die maximale Auflösung oder du bleibst bei der voreingestellten niedrigen Auflösung (ich glaube die Hälfte der maximalen). Anschließend drückst du auf START und das Tool macht 11 Scans mit den verschiedenen Fokuspunkten, von -5, -4, -3, …0, …, 3, 4, 5. Das dauert bei KB-Negativen etwa 8 Minuten. Anschließend wählst du durch einen Doppelklick einen Scan aus, z.B. den mit dem Fokuspunkt -1. Ein neues Fenster zeigt dann eine 100%-Ansicht und mit dem Handwerkzeug kannst du die 100%-Ansicht hin und her schieben. Mit den Navigationspfeilen rechts und links kannst du zu einem anderen Fokuspunkt switchen und dir dort die Schärfe anschauen. Gefällt dir die Schärfe eines Fokuspunktes, schließt du das Fenster und klickst dann auf Anwenden. Der ausgewählte Fokuspunkt wird dann gesetzt. Tool ausschalten und mit VueScan anfangen zu scannen.


    Es hört sich gut an und ist auch kein großer Aufwand, aber bei mir funktioniert es nicht. Ich habe Tests mit dem USAF-Target und einem Portrait-KB-Negativ gemacht. Die besseren Augen meiner Frau und die meinen sehen keinen Unterschied zwischen diesen 11 Fokuspunkten, egal ob USAF oder Portrait.

    Meine getroffene Aussage, dass das Calibration Tool an der Schärfe beteiligt ist, nehme ich zurück. Es ist doch die hohe Auflösung. Ich habe mittlerweile auch Vergleichstests mit meinen 6x6-Negativen gemacht, auch hier ist der 120 Pro deutlich sichtbar schärfer als mein alter MF 5000. Vielleicht können Jake und Jakob mal darüber berichten, ob sie deutliche Schärfeunterschiede bei den verschiedenen Fokuspunkten sehen, dann hätte man eine bessere Aussage zum Tool.

    Zum Binning:

    Mit meinem „herunterrechnen“ meine ich, das Verkleinern von Bildgrößen und mache es mit den von dir erwähnten Methoden, mit Photoshop bei meinen 6x6-Negativen und der TIFF-Verkleinerung + Photoshop bei meinen 8x10-Negativen.

    Ein Beispiel: ein 120 Pro-Scan eines 6x6-Negativs mit voller Auflösung von 5300 ppi ergibt eine Bildgröße von etwa 95 x 95 cm und einer Dateigröße von 727 MB bei 300 ppi – too much (das Arbeiten in Photoshop mit so großen Dateien ist eher eine Qual). In Photoshop wird die Bildgröße heruntergerechnet/verkleinert/ gebinnt auf 40 x 40 cm (wegen A2-Druck). Die Dateigröße sinkt auf 131 MB und das Arbeiten mit Photoshop macht wieder Spaß.

    Beim Scannen der 8x10-Negativen auf meinem Epson V850 Pro mit VueScan liegt die Dateigröße bei etwa bei 2,74 GB trotz der TIFF-Verkleinerung auf 2. Ich scanne mit der von Epson angegebenen nominalen Auflösung 4800 ppi fürs Scannen auf der Glasplatte. Ein USAF-Test brachte hier aber eine ermittelte Auflösung von 2100 ppi. Das sind zwar nur 44% der nominalen Auflösung, aber für 8x10 völlig ausreichend. (Wenn man mit dem Filmhalter ein 6x6-Negativ beim Epson scannen will, steigt die ermittelte Auflösung auf 2600 ppi. Hier war schon der MF 5000 mit seinen 3050 ppi besser und 120 Pro mit seinen 4096 ppi ist sogar deutlich besser). Anschließend wird in Photoshop die Bildgröße auf A2-Größe gebinnt. Die Datei hat dann nur noch etwa 240 MB. Das ist ein Zehntel von der Ausgangsgröße und ich muss mir den Fortschrittsbalken in Photoshop nicht mehr anschauen. Die Bildbearbeitung kann beginnen.

    Also mein umgangssprachliches „herunterrechnen“ ist in seiner Bedeutung gar nicht so weit von deinem fachlichen „binnen“ entfernt. Zum "hochrechnen" nehme ich nicht die Bildgröße in Photoshop, sondern die Photoshop-Aktion "Hochrechnen 200% 16 Bit" von Roberto Casavecchia. Würde man in so einem Fall auch von "binnen" sprechen können?

    So das war‘s. Ich höre mit dem Testen auf und möchte mich wieder meinen Projekten widmen.

    Zum Schluss ein persönliches Fazit (ich bin kein Tester) zum 120 Pro im Vergleich zum MF 5000:

    - er hat die höhere Auflösung

    - er scannt schneller

    - er hat die besseren Filmhalter

    - hat eine automatische Erkennung des Filmhalters

    und als weiche Kriterien:

    - er sieht schöner, edler aus

    - das langsame Einziehen des Filmhalters ist ebenfalls schön anzusehen.

    Sein Manko:

    - das Calibration Tool, um Fokuspunkte zu setzen, funktioniert nicht - bei mir (vielleicht auf einen Windows-Rechner).

    Würde ich ihn wiederkaufen? Ja. (allein schon wegen seiner guten Auflösung und nebenbei bemerkt, Plustek hat mich für das Ja nicht bezahlt)

    @Jake

    Bezogen auf deine Eingangsfrage „Erfahrungsberichte Plustek 120 Pro“, mehr Erfahrung habe ich nicht mit meinem neuen 120 Pro. Ich denke, Mitleser können einen ungefähren Eindruck gewinnen.

    Allen ein schönen Abend

    Harald

  • Vielleicht können Jake und Jakob mal darüber berichten, ob sie deutliche Schärfeunterschiede bei den verschiedenen Fokuspunkten sehen, dann hätte man eine bessere Aussage zum Tool.

    Ich habe die ganzen letzten Einträge nur überflogen. Werde mich noch genauer mit denen auseinandersetzen. Aber zum Focus Tool: Ich sehe da Unterschiede in den Ergebnissen. Ich bin im Moment dabei, alte Kreißsaalbilder zu scannen von diversen Kindsgeburten. Die eignen sich nicht so als Beispielbilder in punkto Schärfe (zitternde Hände). Wahrscheinlich würde es auch Probleme mit der Freigabe geben, aber ich schaue mal nach aussagekräftigeren Bildern.

  • Hier mal ein Beispiel. Die Farben bitte ignorieren! Das war ein gecrosster Film. Ich habe dieses Nega als Beispiel genommen, weil die Schrift sich gut zum Vergleichen eignet und wegen des recht kleinen, aber akzentuierten Korns bei dem gecrossten Diafilm. Wollte sehen, wie gut sich das Korn darstellen lässt.

    Also einmal ohne Korrektur, einmal mit Korrektur +3 und einmal das Übersichtsbild.

    Ohne Schärfefilter gescannt und auch in LR nicht geschärft oder sonstwie angepasst.

    test0.jpg

    test3.jpg

    testgross.jpg

  • Ich habe gerade vorbeischlendernde Passanten (Frau und Sohn) gefragt, welcher von beiden Bildausschnitten ihrer Meinung nach schärfer sei (auf meinem Bildschirm) und sie haben beide ohne Zögern den zweiten gewählt, also die +3 Korrektur.

  • Beim Scannen der 8x10-Negativen auf meinem Epson V850 Pro mit VueScan liegt die Dateigröße bei etwa bei 2,74 GB trotz der TIFF-Verkleinerung auf 2

    Dann sind die aber heftig aufgebläht!

    Zum "hochrechnen" nehme ich nicht die Bildgröße in Photoshop, sondern die Photoshop-Aktion "Hochrechnen 200% 16 Bit" von Roberto Casavecchia.

    Kenne ich nicht, aber dazu nur die Anmerkung, dass "hochrechnen" eigentlich nicht möglich ist. Was weg ist, ist weg. Alles andere wäre Kosmetik.

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11

  • Die besseren Augen meiner Frau und die meinen sehen keinen Unterschied zwischen diesen 11 Fokuspunkten, egal ob USAF oder Portrait.

    Hattest du im Dialog des Tools den Haken gesetzt bei "mit maximaler Auflösung darstellen"? (Weiss nicht ob das in der deutschsprachigen Version so heißt. Bei mir stand da "use max. res." oder ähnlich.)

  • @ Hermann-Josef

    Ja, in der Tat, die sind aufgebläht. Aber mit Hilfe der TIFF-Verkleinerung und der Bildgröße in Photoshop kann ich sie binnen. Du siehst es meinen A2-Drucken (bei mir an der Studiowand) und den jpegs auf meiner Webseite nicht an, dass sie immer noch überzählige Pixel besitzen. Mir ist das mittlerweile egal. Das die Datei keine Tonwertabrisse hat, finde ich wichtiger.

    Wie würdest du denn ein 8x10-Negativ scannen? Soll man mit der ermittelten Auflösung von 2100 ppi statt der 4800 ppi scannen? Oder die TIFF-Verkleinerung auf 3 oder 4 setzen? Was wäre dein Weg? (Auf 48 Bit und dem RGB-Modus würde ich nicht verzichten wollen). Ich nehme an, dass SilverFast ähnliche große Dateien produziert. Selbst habe ich ein 8x10-Scan mit SilverFast noch nicht gemacht.


    @Jake

    Ja, ich habe den Fokustest mit „max.res.“ gemacht, also höchste Auflösung.

    Es ist schön, dass man Familienmitglieder hat und diese als Testpersonen zur Überprüfung einsetzen kann. Unser erwachsener Sohn wohnt nicht mehr bei uns, er hätte sich aber bedenkenlos zur Verfügung gestellt. Mein Satz „…mit den Augen meiner Frau…“ ist eher ein Kokettieren mit meinem Alter. Ich bin zwar alt, aber nicht blind. Den Satz nicht ganz so ernst nehmen.

    Jake, danke für deine Beispiele. Deine Ergebnisse sind eindeutig. Das Tool funktioniert bei dir. Das letzte Wort zum Calibration Tool ist für mich noch nicht gesprochen, denn die Grundidee zum „Fokus setzen“ finde ich richtig gut, aber es sollte auch bei mir funktionieren. Ich werde wohl den Support erneut kontakten müssen.

    Eben gerade hat sich der Support auf meine erste Anfrage „Calibration Tool stürzt immer ab“ gemeldet und einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Bin gespannt.

  • Hallo Harald,

    Wie würdest du denn ein 8x10-Negativ scannen?

    Wenn Du mit der Abtastrate von 2100 ppi scannst, dann wirst Du sehr wahrscheinlich nicht eine Auflösung von 2100 ppi erreichen (hier kann ich nur nochmals auf mein Diagramm hinweisen). Das ist ja die Crux mit den aufgeblähten Dateien. Man muss mit einer hohen Abtastrate scannen um einigermaßen Auflösung zu bekommen. Auf welchen Wert Du dann die TIF-Verkleinerung stellen kannst, das musste Du einfach ausprobieren. Alles orientiert sich natürlich auch daran, welche tatsächliche Auslösung der Vorlage angemessen ist: Welche Auflösung hat das Filmmaterial, welche Auflösung hat die Kameraoptik? Beides muss man miteinander falten, um das Gesamtsystem beurteilen zu können.

    Noch etwas zu Deiner Scantaktik: SW-Negative mit RGB-Farbmodus zu scannen ist in Ordnung, das mache ich auch. Aber anschließend kannst Du doch gleich die Kanäle trennen und den schärfsten Kanal heraussuchen. Bei meinem Scanner ist der B-Kanal am schärfsten (links Farbe, rechts R, G und dann B):

    Vergleich_DD_Farbe_Kanaele.jpg

    Ich sehe keinen Grund, die Bildbearbeitung im Farbmodus vorzunehmen, wenn das Ziel ein SW-Bild ist.

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11

  • Wow, Hermann-Josef, was für ein Klasse-Tipp „Kanäle trennen“. Du hast meine Aufmerksamkeit. Ich habe das vorhin mal mit VueScan umgesetzt. Ich habe es mit einem Portrait gemacht, wo die Augenbrauen knackscharf sind. Am schärfsten ist bei mir am 120 Pro auch der Blau-Kanal. Den Test (ich wollte eigentlich nicht mehr testen), ob der Scan mit dem Blau-Kanal visuell besser ist als mein Scan mit RGB, kann ich noch nicht abschließen, weil die Hahnemühle-Papiere immer noch nicht da sind.

    Du weißt, dass meine Referenz der A2-Druck ist (natürlich subjektiv) und nicht der Eindruck am Monitor (eine 100% Ansicht). Für mich zählt der Abzug/Druck, den ich in der Hand halten kann. Ich habe jahrzehntelange Erfahrung mit analogen Vergrößerungen, die ich in meiner Dunkelkammer gemacht habe. Ich weiß, wie ein erstklassiger analoger Abzug aussieht. Jetzt habe ich jahrelange Erfahrung mit dem Drucken. Ich weiß, wie ein erstklassiger digitaler Druck aussieht. Sind beide auf hohem Niveau, siehst du keinen Unterschied, wenn sie in einem Rahmen mit Passepartout hinter Glas zu betrachten sind. Diese Erfahrungen lassen sich nicht einfach so zur Seite schieben. Sie sind in meinem Kopf und sie leiten mich. Sorry, Jake, ich bin ein bisschen von deinem Thema abgewichen.

    Zurück zu Scanner und scannen.

    Ich stelle hier zwei Screenshots von meinen VueScan-Einstellungen ein, um etwas unerfahrenen VueScan-User, die Möglichkeit zu geben, auch einen Scan mit Kanal-Trennung zu machen.

    Quelle-VS.jpgFarbe-VS.jpg

  • Ich stelle hier zwei Screenshots von meinen VueScan-Einstellungen ein

    Wie ich aus Deinen Bildschirmkopien sehe, wendest Du auch für SW-Negative ein ICC-Profil an. Das ist nicht korrekt, denn das Profil wirst Du ja nicht anhand eines SW-Negativs erstellt haben können. Die ICC-Profile sind aber eine Kalibration von Scanner + Emulsion!

    Hermann-Josef

    DigitDia6000, CanoScan9950F, SilverFast Archive Suite 8 & 9, VueScan Pro, Adobe CC, Nik-collection, ColorPerfect, Eizo CS240, x-rite i1 studio, Windows11