C41 Fehler beim Rotieren

  • Hallo und Guten Abend,

    habe gestern einen Gold200 im Compard Digibase in einer CPE2 und Jobo 1510 Tank entwicklet

    Es war der neunte Film in der gleichen Chemie .

    Der Film wurde vorgewässert.

    Hat jemand ideen was bei mier schief gelaufen ist?

    Ich habe bewurst das Bild mit PS leicht "angepasst" damit die "Spuren" zu sehen sind.

    Dieser "Effefkt " ist nicht an allen Bildern vorhanden

    Danke!

    Gruss,

    Waldemar20210226-M6_Cron35_Gold200_C41selbst_Rotation_VS_N_1_2021-02-26-0011-Bearbeitet-3.jpg

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    Gruß,
    Waldemar Ehrlich

  • In welchem Entwicklungsabstand ? Wie alt war die Chemie ? Tage? Wochen?

    Zudem vermute ich mal, dass die Aufnahme stark unterbelichtet wurde, d. h. dass beim Scannen eine erhebliche Verstärkung des Korns stattgefunden hat.

    Diese Aufnahme ist freilich unterbelichtet, aber es geht nicht um den Korn, sondern um die "Streifen".

    Die Sind auch auf anderen Aufnahmen auf einem blauen Himmel in Form einer ungleichen Entwicklung zu sehen.

    Die Chemie ist ca. 2 Monate alt, mit Ptotectan gas geschützt

    Entwicklungsabstand zu der lezten Entwicklung ca. 1,5 Monate

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    Gruß,
    Waldemar Ehrlich

  • 2 Monate alter Entwickler?

    Der muß doch schwarz wie Tusche sein! Also der Entwickler ist ziemlich sicher komplett erschöpft. Alter Farbentwickler teert sehr häufig was sich in Streifen äussert.

    Ganz davon ab: Jobo empfielt für c41 vorwärmen und nicht vorwässern. Siehe introduction to processing wobei ich bisher dieses Dokument nicht auf Deutsch gefunden habe :(

  • 2 Monate alter Entwickler?

    Der muß doch schwarz wie Tusche sein! Also der Entwickler ist ziemlich sicher komplett erschöpft.

    Weder muss zwei Monate alter Entwickler notwendigerweise schwarz sein, noch muss schwarzer Entwickler notwendigerweise komplett erschöpft sein. Es kommt ganz auf die Lagerung bzw. ggf auch Regenerierung an.

    Allerdings stimme ich zu, der Verdacht ist erst mal da, dass die Suppe am Ende ist bzw. sein könnte. Rotationsentwicklung ist ziemlich hart für den Entwickler und die Frage ist, in welcher Ansatzmenge wurden die neun Filme entwickelt. In einem halben Liter? Oder in fünf Litern?

    Manchmal sind aber auch schon länger latente Fehler im System (falsche Bewegung etc.), die nur bei bestimmten Motiven/Bildern plötzlich besonders deutlich sichtbar werden.

    Vielleicht kann der Waldemar mal etwas mehr Details zu seinem Prozess schreiben. Also, Chemie, Ansatzmenge, wurde regeneriert, Verarbeitungstemperatur, wurde vorgewärmt, gab es ein Stoppbad usw. usf.

  • Vielleicht kann der Waldemar mal etwas mehr Details zu seinem Prozess schreiben. Also, Chemie, Ansatzmenge, wurde regeneriert, Verarbeitungstemperatur, wurde vorgewärmt, gab es ein Stoppbad usw. usf.

    habe gestern einen Gold200 im Compard Digibase in einer CPE2 und Jobo 1510 Tank entwicklet

    Es war der neunte Film in der gleichen Chemie .

    Der Film wurde vorgewässert.

    Temperatur 38 grad

    Kein Stoppbad

    das ist die Chemie

    https://www.nordfoto.de/Analoge-Fotogr…00ml::9643.html

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    Gruß,
    Waldemar Ehrlich

  • Hebst du die Chemie in den Originaltüten auf? Das empfiehlt sich, denn dort ist fast keine Luft drin (Luft rausdrücken ehe du den Verschluss fest ziehst). Bei mir hält sich diese Chemie so über 6+ Monate ohne Probleme und kann voll ausgenutzt werden. Ich wässere zwischen den Bädern um eine Verschleppung von Chemie zu verhindern.

  • Bei der reinen Rotation hat man das Problem, dass die Flüssigkeit fast immer in gleicher Form über den Film geschwemmt wird und es zu "Strömungsschlieren" kommen kann. Diese kann man aber recht gut am Rand nah an den Perforationslöchern erkennen. Dort bilden sich dann deutliche Schlieren.

    Vorwässern kann die Schlieren fördern, denn der Entwickler muss das in der Emulsion eingelagerte Wasser erst aus dieser herausspülen, bevor er selbst wirkt.

    Ist die Prozesszeit kurz, kann es sich stärker auswirken, als bei langer Zeit. Bei einem 30 Grad Prozess mit 6 Minuten hat der Entwickler mehr Zeit, in die Emulsion einzudringen und überall zu wirken, als nur bei 3 1/2 Minuten. Also einen kühleren und längeren Prozess fahren.

    Ist das nicht die Ursache, dann kann es sich auch um Beläge handeln. Hatte ich auch schon bei kalkhaltigem Wasser bei der Wässerung. Ein heller Belag auf der Filmrückseite war da. Den sieht man ja aber deutlich.

    Sonst könnte es noch unzureichendes Bleichen bzw. Fixieren sein.

    Bei alten Ansätzen würde ich die Zeit für Bleichfixieren aus Sicherheitsgründen deutlich erhöhen.

    Nochmaliges 10 minütiges nachträgliches Bleichfixieren sollte das bestätigen (oder auch nicht).

    Sonst fallen mir keine möglichen Ursachen ein.

    Gruß

    Joachim

  • Na ja, neun Filme in 500 ml Ansatz (ohne Verlängerungsfaktor!) ist natürlich auch schon mehr als grenzwertig, wenn man sich mal die Angaben von Kodak zur Rotationsentwicklung bei C41 anschaut. Da ist von 3-4 Filmen pro Liter (!) die Rede und bei Rotationsprozessoren wird davon abgeraten, den Entwickler überhaupt wiederzuverwenden. Die irrwitzigen Kapazitäts-Behauptungen, die Compard da macht (12 bis 20 Filme pro Liter), sind sicherlich nur mit deutlichen Abstrichen bei der Qualität realisierbar. Die Compard-Chemie enthält auch nicht mehr aktive Entwicklersubstanz als die Origianlchemie (sonst müssten die Verarbeitungszeiten andere sein).

  • Folgendes:

    Vorwässern und Wiederverwendung geht nicht zusammen. Die Jobo-Dosen lassen immer eine gewisse Restmenge in der Dose, außerdem saugt sich der Film ja mit Wasser voll. Du verdünnst dir also mit jedem Durchgang den Entwickler weiter und die verfügbare Gesamtmenge nimmt auch immer weiter ab!

    Generell würde ich dir vom Vorwässern abraten. Nach meiner persönlichen Erfahrung schafft es mehr Probleme, als es löst.

    Du schreibst nicht, ob du einen Lift verwendest.

    Falls du manuell leerst und befüllst, solltest du nach meiner Erfahrung ein Stoppbad in Erwägung ziehen. Hat bei mir die Fehlerzahl ggü kein Stoppbad deutlich reduziert.

    Ich würde die Kapazitätsangaben von Compard mal halbieren und schauen, dass nicht zu viel Zeit zwischen den Entwicklungsdurchgängen vergeht (da Rotationsentwicklung zu einer starken Oxidation führt). Am besten Filme sammeln und am gleichen Tag in mehreren Durchgängen hintereinander entwickeln. Und eine größere Dose nehmen, denn die Einzelentwicklung in der Mini-Dose verstärkt natürlich die ganze Problematik (Verdünnung, s.o,) noch!