Eure Zaubertricks für schwierige Negative?

  • Moin,

    ich beisse mir beim Printen einiger Landschaftsaufnahmen seit längerem die Zähne aus. Auf den Negativen ist der Himmel und Wolkenstrukturen vorhanden, die aber weit längere Belichtungszeiten, als der Rest des Bildes benötigen. Natürlich würde ich gerne beide Bereiche - Landschaft, als auch Himmel - gut auf dem Abzug bekommen wollen.

    Um die Landschaft gut zu printen, ist eine Belichtungszeit von 8 sec notwendig. Allerdings werden die Strukturen im Himmel erst gut sichtbar, wenn ich 64 sec belichte.

    Auf allen betroffenen Aufnahmen ist genau an der harten Kante zwischen Landschaft und Himmel noch ein sehr feiner Bereich mit wichtigen Bilddetails. Da habe ich Sorge, dass diese Details entweder zu dunkel werden oder eine unschöne "Aura" erhalten, wenn ich den Himmel partitiell nachbelichte. Zumindest werde ich Schwierigkeiten haben, den nachzubelichtenden Bereich vom restlichen Bild sauber abzudecken.

    Was macht Ihr in solchen Fällen? Habt Ihr vielleicht einige Zaubertricks auf Lager?

    Gruß

    Carsten

  • Ich belichte nur den oberen Teil des Himmels nach. Zum Horrizont verschwinden dann die Wolken im Hellen. Das ist aber besser als eine schmale Aura.

    Wenn bei dir das Problem häufiger auftritt, dann solltest du Filter bei der Aufnahme testen. Ein Orange-Filter könnte das Himmelsblau abdunkeln die Wolken sehr schön hervortreten lassen.

  • Ich belichte nur den oberen Teil des Himmels nach. Zum Horrizont verschwinden dann die Wolken im Hellen.

    Ja, das wäre einen Versuch wert.

    Ich hatte damals einen Rotfilter verwendet. Allerdings sind die Aufnahmen schon älter und damals hatte ich es noch nicht so mit der korrekten Belichtungsmessung. Zumindest bilde ich mir ein, dass ich heute in vergleichbaren Situationen Negative produzieren könnte, die leichter zu printen sind...

  • Wenn der Kontrast so hoch ist wie hier (wobei die gefundenen Werte für Grundbelichtung und Himmel aber plausibel sind, man weiss jetzt nur nicht, was "genug Struktur" heisst), hilft ggf. ein Filter nicht so viel, aber einen Versuch ist es wert.

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Wie war denn das Licht überhaupt?

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Gute Frage... Das sind Landschaftsaufnahmen aus den schottischen Highlands im Jahre 2008. Es war - sofern ich mich korrekt erinnere - zumindest bei allen Aufnahmen sonnig mit wolkigem Himmel. Also typisch schottisch dramatische Wolkenstrukturen.

  • Sonnig mit hinterleuchteten Wolken wäre ja der höchste Kontrast, den es mit natürlichem Licht gibt, insofern wäre es kein Wunder, wenn das beim Vergrössern so aussieht.

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Hi Carsten ,nutzt du.

    Fest graduierte Papiere oder Gradationswandelpapiere?

    Ich fuer meinen Teil, wende seit ich wieder Fotografiere

    Nur und konsequent das manuelle Splitgrade an.

    Bei schwieigen Negativen mit harten Gegensaetze und grosser Gradations Spreizung.

    Kann diese Methode gegenueber der Einfiltermethode auf Gradationswandelpapieren grosse Vorteile bieten.

    Das erstellen eines Belichtungsplanes mit den Daten wo du mit welchen Eckfilter wie lange und Geziehlt du belichtes halte ich fuer notwendig.

    Ich mag es (ebenfalls) sehr Wolken zu betonen. Um einen vielleicht uninterressanten Bild das noetige etwas zu verleihen.

    Wenn man diese Methode fuer sich entdeckt und sich einarbeitet kann sie fuer sehr gute Ergebnisse als auch bessere sorgen.

    Auf Otto Bayers Website kannst du viele Infos finden.

    https://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/

    gruss Marcus

    - Manche Menschen inspirieren meinen inneren Selbstmörder -

  • Zeig mal die Bilder. 3 Blenden plus bei Himmel, bis er Struktur zeigt, kann unterschiedlich interpretiert werden. Nachbelichten muss man einfach üben, damit muss man sich abfinden und auch damit, dass es nicht perfekt aussehen wird, sondern halt immer wie analog nachbelichtet...

    Das wäre zum Beispiel mit Splitgrade wahrscheinlich nicht zu machen.

    https://www.artsy.net/article/artsy-…photography/amp

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Hi Carsten ,nutzt du.

    Fest graduierte Papiere oder Gradationswandelpapiere?

    gruss Marcus

    Eigentlich Gradationswandelpapier mit Ilford Filtern. Ich habe aber auch noch recht viele Restbestände mit fester Gradation (unterschiedliche Gradationen). Bisher hatte ich, was diese konkreten Motive betrifft, mit beiden Varianten keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Allerdings würde ich bei diesen Motiven jetzt eher mit Gradationswandelpapier arbeiten.

    Hier mal zwei Beispiele (abfotografiert). Das zweite Bild zeigt die Strukturen im Himmel und ist vom gleichen Negativ, wie die erste Aufnahme. Die dritte Aufnahme ist ein anderes Negativ, bei dem ich den Himmel noch nicht gesondern geprintet habe. Es handelt sich natürlich um erste brauchbare Arbeitsabzüge, bei denen ich bisher nur mit einer Basisbelichtung (ohne Abwedeln/Nachbelichten) gearbeitet habe.

    Meine Herausforderung wird sein, die Schneekuppel der hinteren Berge beim späteren Belichten sauber vom Himmel zu trennen und trotzdem mehr Details im Himmel zu bekommen.


    Schottland_CKR.jpgSchottland_CKR_Himmel.jpgSchottland2_CKR.jpg

  • Das ist doch nicht ganz so krass bezüglich des Motivkontrasts, das geht eigentlich. Du kannst auch die Grundbelichtung so einstellen, dass der Hintergrund bzw. der Himmel richtig aussieht, und dann den Vordergrund abwedeln. Falls das handwerklich besser funktioniert.

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Ich würde wohl doch eine Maske zuschneiden, die an der Horizontlinie entlang geht, Zacken reinschneiden und dann schauen, wie weit ich damit beim Nachbelichten des Himmels komme. Der Vordergrund ist schon ziemlich gut bezüglich der Tonwerte, da muss man nicht mehr so viel manipulieren bzw. müsste man sonst ggf. an dieser Stelle noch was machen, was man andersrum doch nicht braucht. Würde ich der Einfachheit halber so lassen, vielleicht wäre es doch besser, wenn man mit Nachbelichten anfängt.

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • OK, dann probiere ich das mal mit der Maske. Probieren geht über Studieren ;) Über die kommenden Feiertage ist ja genügend Zeit zum Basteln und Ausprobieren :)

    Ist Dir das Buch von Ansel Adams / Das Positiv bekannt ?

    Gruß

    Thomas

    Prinzipiell ja, ist aber schon einige Jahre her, dass ich es gelesen hatte. Hatte ich damals (leider) weg gegeben..

  • Hallo Carsten, du wirst um das Nachbelichten nicht rumkommen.

    Splitgrade ist wirklich in solchen Fällen sehr gut geeignet, das findest du aber in den alten Fotobüchern von ADAMS nicht!

    Ehrlich gesagt Schablone schneiden ist nicht so geeignet bei so unruhigem Hintergrund oder Details.

    Besorge Dir einen schwarzen Karton, auf welchen du auf der Oberseite ein weißes Blatt aufklebst. Mittig ein ca.10 bis 15 mm Loch einschneiden.

    Dann kannst Du beim Belichten auf dem Karton genau sehen wo du bist. Je feiner die Grenzen werden, desto näher musst Du an das Fotopapier gehen, damit die lichtmenge kleiner wird. Wenn du die großen Teile nachbelichtest, kannst du höher gehen, oder den Karton in der waagrechten zum Nachbelichten nehmen. Und ganz wichtig den Himmel erstmal mit weicher Gradation nachbelichten. Was auch hilfreich und genauer ist, eine Blende kleiner stellen und lieber mal doppelt so lange Nachbelichten.

    hatte vor ein paar Wochen einen Abzug mit einer Grundbelichtung von 68 Sekunden auf Baryt belichtet und mit einer insgesamten Nachbelichtungszeit von ca. 200 Sekunden nachbelichtet.

    Gruss Oliver