Man muss nicht unbedingt eine lichtdichte Dunkelkammer haben.
Für mehrere Dinge eignet sich eine "helle" Dunkelkammer. Damit meine ich gedämpftes Licht, Schatten. Nicht zu lange Zeit.
Ich stelle hier mal 5 Möglichkeiten vor:
1. Cyanotypie
Das ist die bekannteste der Techniken. Sie gehört heute zu den Edeldrucktechniken. Früher war es als Blaupause eine sehr günstige Methode zum Verfielfältigen technischer Zeichnungen.
Für den Anfang empfehle ich fertiges Papier.
Das Foto wird blau.
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Fotogramm Cyanotypie - Fotogramm - Solarfotopapier (von Astromedia)
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Das Bild ist etwa 10 cm groß und von einer Rastervorlage gemacht, auf Chinapapier. Im Original ist das Raster kaum zu sehen. Washi-Papier
Das Belichten dauert 10...15 Minuten in der Sonne.
Das Entwickeln erfolgt in reinem Leitungswasser. Man kann fertiges Papier nehmen oder Kits, mit denen man die Lösungen selbst anfertigt.
2. Nach dem Fertigstellen kann man tönen:
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Hier habe ich Washi-Papier verwendet und nach dem Entwickeln in grünem Tee getont.
3.
Das Labor aus dem Garten, 1.
Man kann Pflanzenfarbstoffe nehmen.
Dazu nimmt man Blüten oder Blätter, die Anthocyane enthalten, also farbig sind. Rotkraut, Rote Beete, Trauben, Blüten (wässriger oder alkoholischer Auszug von Blütensaft.)
Die Belichtungszeit ist zwischen einem Tag und mehreren Monaten, je nach Sonnenintensität und Farbstoff. Das fertige Bild bleibt lichtempfindlich.
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Brennnesselblatt auf Heidelbeersaftpapier, Anthotypie
4. Blatt auf Blatt (pur Natur)
Man kann als Fotopapier auch Blätter oder Früchte nehmen.
So kann man auf einem Blatt Negative befestigen, das Bild entsteht dann durch Chlorophylleinlagerung.
Ich habe aber Blätter genommen, die schon grün waren.
Das dauert zwischen einem Tag und einem Monat.