Gelbwurz hat eine sehr kräftige gelbe Farbe.
Die sollte für Anthotypien geeignet sein.
Ich versuchte zunächst, Curcuma-Pulver in Wasser zu lösen. Das ging, aber sehr schlecht und ungleichmäßig. Nach einiger Recherche bei Youtube fand ich heraus, dass Isopropanol geeignet sei.
Davon hatte ich noch etwas da.
Ich löste einen halben Teelöffel Cucuma in Isopropanol. Dann bestrich ich damit Aquarellpapier (Canson, 1/4 A4-Blatt).
Der erste Versuch ging schief, weil ich beim Tonen auf dem Blatt herumgewischt habe. Ich war zu ungeduldig.
2. Versuch: Ein Pelargonienblatt auf Curcuma, 2 Stunden lang in der Sonne geröstet (Mittagszeit).
Pelargonienblatt auf Curcuma.jpg
Das sah ganz gut aus.
Aber recht blass.
Die anderen hatten es dann in Boraxwasser zum Tonen gelegt.
Curcuma ist sogar als Indikator für Borax geeignet. Kleine Mengen reichen aus, um es rotbraun zu färben.
Leider kann man in der EU keinen Borax mehr kaufen, da das schädlich werden kann. (Einige scheinen das regelmäßig in zu großen Mengen eingenommen zu haben.)
Deshalb verwendete ich Seife zusammen mit Waschsoda.
Pelargonienblatt auf Curcuma mit Waschsoda getont.jpg
Zuerst hatte ich die Konzentration zu gering gewählt, beim Trocknen verschwand die Färbung.
Bei 1/2 Teelöffel Soda auf ca. 150 ml Wasser funktionierte es und die Färbung blieb auch nach dem Trocknen erhalten.
Die kleinen Flecken am Rand und in der Mitte des Blattes entstanden durch Kondenswasser vom ursprünglich grünen Blatt. Das wurde allmählich braun und schrumpfte leicht ein.
Kondenswasser beschleunigt bei Anthotypien den Belichtungsprozess, das kam mir hier entgegen. Statt mehrere Tage dauerte es nur 2 Stunden.
Nun duftet die Anthotypie sehr angenehm.