Brennt der Ilford FP4 mehr aus als der Fomapan 100?

  • Kann mir das jemand erklären?

    Ich habe dasselbe Motiv einmal mit dem FP4 und einmal mit dem Foma 100 belichtet.

    Beide Male Mamiya 645 Pro mit 50 mm Shift, den Foma auf 50 ISO, den FP4 auf 120, Belichtungszeiten entsprechend angepasst. Scan mit Espson V500, alle Einstellungen gleich, Scans unbearbeitet.

    Für mich sieht es danach aus als wäre der FP4 deutlich stärker ausgebrannt als der Foma. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein...

  • Servus, ich kenne es aus eigener Erfahrung nur umgekehrt, insbesondere wenn Rodinal als Entwickler im Spiel ist. Ausgebrannte FP4 hatte ich noch nie, weder in Rodinal noch in FX39.

    VG, Heiko

  • [...] Für mich sieht es danach aus als wäre der FP4 deutlich stärker ausgebrannt als der Foma. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein...

    Was bedeutet denn "ausgebrannt", bei Negativen?

    Kontrastarm oder -reich?

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  • Wenn die Lichter total überstrahlen und die Umgebung auch vom Lichtschein betroffen ist.

    Ich hatte immer das Problem mit Foma 100, mit FP4 eigentlich noch nie. Hatte letztens nochmal Foma 100 probiert und bekam wunderschöne Negative. Ursache war ein zu schneller Verschluss, der den Foma 100 etwas knapp belichtet hat.

    Ich muss meine Theorie noch prüfen, aber ich denke, die Filme mögen bei solch extremen Kontrast- und Lichtsituationen eine Überbelichtung nicht so gerne. Es kann eine Meinung oder Gefühl von mir sein und ich habe das noch nicht ausprobiert.

    Ebenso ist es möglich, dass GF anders reagiert, als die kleineren Formate. Ich hatte immer bei KB das Problem mit Foma 100 und mochte ihn gar nicht mehr.

    Bei FP4 ist mir das so extrem noch nicht aufgefallen.

    Viele Grüße

    Philipp :thumbup:

  • An den überstrahlten Kanten bei ansonsten ungefähr gleichem Kontrast und vor allem dem gleichen Objektiv sieht man eigentlich nur, dass der Lichthofschutz vom Foma schlechter ist als der vom FP4. Mehr ist das nicht, hier liegt halt ein extrem hoher Bildkontrast (Gegenlicht) vor, insbesondere sehr hoher Kontrast an den Kanten (Licht von draussen gegen Fensterkante), wo man das Problem besonders deutlich sieht. In anderen Motiven wäre das nicht so auffällig. Dieses Motiv sieht nur harmlos aus. Man hätte hier bei der Aufnahme vielleicht mal testweise den Kontrast an den angegebenen Stellen messen können, dann würde das Problem schnell klarer.

    Wissenschaftlichkeit: Das heißt zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß. Unwissenschaftlich ist alles totale Wissen, als ob man im Ganzen Bescheid wüsste. (Karl Jaspers)

  • Achso, das hatte ich noch nicht geschrieben. Beide Filme habe ich in Rodinal entwickelt.

    Was bedeutet denn "ausgebrannt", bei Negativen?

    Kontrastarm oder -reich?

    Für mich bedeutet es, dass Details verloren gehen. Das kann man in meinem Beispiel sehr schön an den Fensterstreben erkennen...

    Philipp Mittelstaedt zu deiner Theorie. Den Foma belichte ich immer auf ISO 50, also pauschal eine Blende über. Trotzdem sieht das Ergebnis für mich besser aus als vom FP4

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  • Hallo Andreas,

    Soforthilfe: Belichte den Fp4 auf ISO 50,64 und 80 und verringere deine bisherige Entwicklungszeit um 1/3. Dann überprüfe die Negative. Das wird zwar noch nicht den Nagel auf den Kopf treffen, aber schon eine Verbesserung bringen. Es verringert sich der Kontrast im Negativ, was du später in der Software wieder ausgleichen kannst, aber ein Ausbrennen der Lichter sollte nicht mehr vorkommen.

    Um alles ganz richtig zu machen ist es unabdingbar dich von den Tabellen der Filmentwickler zu lösen und dich tiefer in die Verarbeitung von SW-Filmen einzuarbeiten!

    Ciao, Maik

  • Der FP4 ist in den Beispielbildern eindeutig kontrastreicher als der Foma. Für einen solchen Vergleich muss man auch die Entwicklung auf einen gleichen gamma-Wert sicherstellen. Und dann kommt noch die Scanner-Automatik ins Spiel, bei der man nie weiß, was die optimiert oder verschlimmbessert. Negativqualität in einem Scan zu beurteilen, ist kaum möglich.

    Gruß, Manfred

    @Maik: unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten, Du hast völlig recht!

  • Bei diesem motive sind hinter dem Oberlicht an den beiden Querträgern bei dem Foma mehr Details zu erkennen.

    Sie saufen weniger ab.

    Jedoch erscheint mir der FP etwas schärfer.

    - Manche Menschen inspirieren meinen inneren Selbstmörder -

  • Um im Sinne von Maximilian Eggert zu sprechen: Alles nur Wiederholungen, wie im TV-Programm am Sonntag-Nachmittag. - Sarkasmus- und Ironie-Programm aus !!! *green*

    Eigentlich wäre das ein Fall für Manfred Anzinger: Film eintesten III - siehe seinen entsprechenden Link. :thumbup:

    Filme haben ein unterschiedliches Kontrastverhalten und ein anderes densitometrisches Profil : geradlinig oder S-Kurve oder aufgebogen usw., ebenso wie eine andere Empfindlichkeit, Körnigkeit, Auflösungsvermögen, Schärfe etc.

    Um annähernd gleiche Ergebnisse mit unterschiedlichem Filmmaterial zu erreichen braucht es unbedingt eine Abstimmung von Belichtung und Entwicklung.

    Siehe oben: Film eintesten !

  • Um im Sinne von Maximilian Eggert zu sprechen: Alles nur Wiederholungen, wie im TV-Programm am Sonntag-Nachmittag. - Sarkasmus- und Ironie-Programm aus !!! *green* [...]

    In diesem Sinne, ja! *green*

    An und für sich stammten diese Worte aber von Peter Schulze, siehe Nachricht #13  *green*

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  • Hallo Andreas,

    ich habe beim Überfliegen dieses Threads leider erst jetzt entdeckt: Beide Filme, Foma 100 und FP4, wurden in Rodinal entwickelt. Damit hast Du zielsicher die Kombinationen gewählt, vor denen hier immer gewarnt wird, siehe z.B. hier: >Foma 100 und Rodinal<, >FP4+ und Rodinal<. FP4 hat in Rodinal auch bei mir unglaublich aufgesteilt (Du nennst es "ausgebrannt") und richtig schlechte Ergebnisse gebracht. Rodinal ist kein sorgenfreier Universalentwickler wie z.B. der Wehner-Entwickler oder Xtol (bzw. Adox XT-3).

    Gruß, Manfred