• Sagts einmal, hat jemand bereits Erfarungen mit der Filmentwicklung in einer LabBox gemacht?

    Ich hab selber zwei in Betrieb, eine für KB und eine für 120-er Rollfilm.

    Und natürlich habe ich damit meine Erfahrungen gemacht.
    Nur würde ich gerne wissen, welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt, wo eure do's und dont's angesiedelt sind.
    Gibt es Argumente die sagen, dass die LabBox in einer bestimmten Hinsicht unschlagbar ist oder umgekehrt, wo ihr sagt, dafür bleibt sie besser im kasten und ich nehme die herkömmliche Entwicklungsdose?
    Ich freue mich auf euren Input und werde danach gerne mitteilen wo ich ihre Vorzüge und nachteile sehe.

    lg,
    Martin

  • War einer der Kickstarter-Unterstützer.

    Ohne Dunkelsack nen Kleinbildfilm entwickeln? Geht gut. Etwas Üben sollte man. Als Zubehör statt Drehknauf die Kurbel ordern.

    Das 120er Teil hab ich dann mal mit nem RPX25 (der 5,5cm breit war) versucht. (Mit Testfilm einüben....) und das ging schief (der Film flog auch aus ner Jobospule raus (ich bekam Ersatz)) aber richtig.

    Man kann Standentwicklung, Normales "Kipp" durch Drehen der Spule sowie ständige Rotation machen.

    Gibt ein Profideckel mit Uhr und Temperaturanzeige. UND EIN SHUT-OFF nach 5 Minuten ohne Tastendruck... hab ich, würde ich nur ohne Shut-Off weider kaufen.

    Es kleckert (mehr als bei Jobodosen) aber kommt auf die Füllmenge an. Handtuch drunter hilfreich... (aus dem Laborfundus)

    Als Tageslichtdose ein prima Konzept. Zur Benutzung Handling einüben (Videos dazu anschauen auch) dann geht es relativ gut.

    Liegt zur Zeit in der Box mit Reservedosen....

    Gruß Dieter

  • Hab ich bisher nur 1x mit KB und 1x mit 120er Film benutzt. Grundsätzlich wollte ich das als Tageslichtdose, um in Umgebungen zu entwickeln, wo ich längere Zeit bin und keinen dunklen Raum hab (Dunkelsack mag ich nicht). Das war bisher nur im Urlaub der Fall, und letztes Jahr bin ich nicht dazu gekommen. Daher steht die Box jetzt schon längere Zeit rum.

    Interessant Dieters Erfahrungen mit dem Thermometer. Ich hab den Deckel nachgeliefert gekriegt und daher noch nicht ausprobiert.

    Bei dem KB-Film fand ich, dass es beim Einspulen etwas zu viel Reibung hat, die Spulen sind recht rauh. Darum hatte ich nicht so das Gefühl, wo das Filmende ist, und habe am Schluss zu doll gedreht, woraufhin der Film aus der Führung gezogen wurde und zwei Bilder nicht richtig entwickelt wurden. Naja, war das erste Mal. Ich kann mich aber mit diesem Reindrehsystem sowieso nicht so recht anfreunden, irgendwie finde ich das gruselig, genauso bei den Blechdosen und bei Cinefilm mit den Tretminen. Aber da scheine ich wohl allein zu sein, alle anderen kommen wohl damit klar.

    Die Kurbel dreht sich nach einiger Zeit ab, man muss immer mal wieder die Position korrigieren, sonst kann sie ganz abspringen. Keine Ahnung, ob das ein Lichtleck gäbe, fand ich aber etwas gefährlich.

    Bei dem MF-Film gelangte etwas Licht mit auf das erste Bild, es war ein Foma, und die verwenden wohl ein Material, wo sich das Licht über den Träger ins Innere mogeln kann. Daher müsste ich da zukünftig vorsichtiger sein. Ansonsten hat aber alles gut funktioniert.

    Durch die Rotation waren die Ergebnisse etwas dichter als gewohnt (hatte die Zeiten von Kipp), aber dafür probiert man sowas ja aus ;)

    Das fällt mir dazu jetzt ein.

    Grüße

    Rolf

  • Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt mir eine Labbox zuzulegen. Bisher hat mich der Preis etwas abgeschreckt und einige Berichte aus dem Internet, dass wohl die ersten Exemplare Probleme mit der Filmzuführung in die Spulen hatten.

    Es wurde berichtet, dass etliche Benutzer dadurch Kratzer auf dem Film hatten. Vielleicht nicht korrekt entgradet das Teil? Meine Frage daher ... hat jemand immer noch Probleme mit verkratzten Filmen?

    Gruß

    Roland

  • Das Ding taugt!

    Ich war auch einer der Kickstarter-Unterstützer und fand es symphatischer (und günstiger) die Italiener zu unterstützen als eine jahrzehntealte Bakelit-Box von Agfa zu kaufen. Mit Kleinbildfilm geht es ganz gut, allerdings muss man es üben, am besten mit einem Testfilm und einer wiederladbaren Patrone, bis es flutscht. Mit Mittelformat muss man auch üben und eventuell die Lage der Startmarkierung des Films in der Kamera variieren, sonst hat man, es würde schon gesagt, Licht auf dem ersten Bild. Das passiert ganz leicht wenn man den Clip setzt.

    Vorteile:
    - Kein Gefummel im Wechselsack.
    - Umstellbar auf KB- und MF-Film (nur 120).

    Nachteile:
    - Übung erforderlich!
    - Nur ein Film pro Entwicklungsvorgang.
    - Umstellen der Spulen ist eine Fehlerquelle.

    Mit dem Wehner-Entwickler, Kurbel und einen HP5 ist die Lab-Box für den Einstieg schon eine tolle Sache, will man jedoch häufiger zwei oder mehr Filme entwickeln ist eine Jobo- oder Paterson-Dose die bessere Wahl.

    Gruß

    Markus

    Wunschliste, folgende Dinge dürfen mir gerne angeboten werden:

    - Prospekt Leica M6 TTL

    - Prospekt Nikon F

    - Heliopan Baj. I Filter: IR715, Grüngelb 11, Grün 13, Duto, Stern, Weichzeichner

    - Heliopan Filter allg.: Duto, Stern, Weichzeichner

    - Photo Equip USA M-Grip (für Leica M)

    - Photo Equip USA FM-Grip (für Nikon FM)

    - sehr schöne P6-Objektive (u.a. Mir-38b 65mm, Mir-69b 45mm, Telekonverter)

  • Hier steht etwas über Erfahrungen mit der Lab-Box

    Volker Krause
    2. März 2022 um 18:37

    Ich hab zwei, eine für KB und eine für 120 weil ich nicht umstellen will und wie oben bereits angemerkt das Umstellen eine latente Fehlerquelle ist.

    So leid es mir tut und gemäß meinen bisher gemachten Erfahrungen, hat die Lab-Box für mich außer dass man den Wechselsack nicht benötigt, keine nennenswerten Vorteile ggü. der klassischen Dose.

    - Es hat sich gezeigt dass die Rotationsentwicklung bei bestimmten Entwicklertypen zu ungleichmäßigen Ergebnissen führen kann.
    - Es kann immer nur ein Film entwickelt werden.
    - Temperieren im Wasserbad ist auch nicht so bequem weil die Box eigentlich nur bis zur Kurbel eingetaucht werden sollte, die Dose hingegen kannst bis zum Kragen eintauchen.
    - Das Befüllen und Entleeren geht deutlich langsamer als bei der klassischen Dose. Kann bei kurzen Entwicklungszeiten ein Thema sein.
    - Will man tatsächlich mehrere Filme hintereinander entwickeln, muss die Box zumindest innen und vor allem die Spule trocken sein.
    Da ist dann das Abtrocknen wegen der vielen Ecken und Kanten etwas mühselig.

    Das wärs in etwa und dass ich den Wechselsack wieder mehr brauchen werde ist höchst wahrscheinlich.

    lg,
    Martin

  • Danke für euere Antworten.

    Dann werde ich wohl erstmal noch Abwarten. Zumal ich zumindest bei KB-Film nicht so große Probleme mit dem Wechselsack und meiner Jobo 1520 habe.

    Mir ist bisher gottseidank erst einmal passiert, dass sich ein Film so in der Spule verkantet hatte das ich ins Schwitzen kam.

    Grüße

    Roland

  • Ich benutze auch seit Jahren die Dosen.

    Aber als Laie denkt man sich: So schwierig kann das doch gar nicht sein. Den Filmeinfädelungsmechanismus einer Kamera nachbilden und fertig. Man legt die Patrone/den 120er genau so ein wie in eine Kamera und eine Mechanik spult dann auf.

    Offenbar ist es aber weit komplizierter und das Ergebnis sieht dann eher aus wie das händische Einspulen für die Dosen. Dann sehe ich da keinen Fortschritt, denn das finde ich ist immer das fummeligste, widerspenstigen Film auf die Spule zu kriegen. TMax mag ich zum Fotografieren, in die Spule kriege ich ihn oft nur mit Fluchen...

  • Bei KB wäre das durchaus möglich, das finde ich auch. Das Problem liegt aber eher darin, dass man ja nicht einfach umwickeln kann, sondern dass Platz bleiben muss für die Chemie. Darum dann solche Lösungen wie Tanks oder Spiralen. Und schon ist man wieder bei der LabBox.

    Bei Rollfilm ist es ja so, dass der Film verkehrt herum auf der Aufwickelspule sitzt und am gegenüberliegenden Ende am Papier klebt. Wenn man das irgendwie halbautomatisch lösen will, kommt sowas wie bei der LabBox raus. Eine Vereinfachung stelle ich mir da auch schwierig vor.

    Die Flüche, die ich höre, können nicht deine sein, dafür wohnst du zu weit weg, Gerhard. Muss also von mir sein ;)

    Grüße

    Rolf

  • Ich glaube ich habe mein Verfahren, einen 120er in die Jobo-Spirale zu kriegen hier schon mal beschrieben:

    Bei Licht schiebe ich einen ca. 20cm langen Filmrest in den Spiralenanfang - bis etwas über die Griffmulden hinaus. Im Dunkeln schiebe ich dann den zu entwickelnden Film über dieses kurze Filmstück, das quasi als "Schuhlöffel" dient, in die Spirale. Spüre ich den Film in der Griffmulde, ziehe ich den Schuhlöffel wieder raus - hat bis jetzt immer gut funktioniert, darum nochmal als Beitrag.

    Ich hab mir noch angewöhnt, den Film vor dem Einspulen wieder auf Bild eins umzuwickeln - der Filmanfang hat weniger Drall und ist nicht so widerborstig.

    Viele Grüße,

    Manfred

  • Manfred, das ist ein gute Idee mit dem "Schuhlöffel" :thumbup:

    Ich selbst bin ja froh über meine AP-Dosen und Spiralen mit ihren Anlageflächen, da ist das Einspulen im Dunkelsack ein Kinderspiel, egal ob KB oder MF. Die Anlageflächen unterstützen auch sehr gut das Aneinanderkleben zweier MF-Filme zur besseren Ausnutzung der Chemie.

    Zum Thema LabBox: Ich habe mir das Gerät auf der Herstellerseite angesehen, Videos sowohl vom Hersteller als auch von Nutzern geschaut und ehrlich gesagt hat mich das Konzept nicht überzeugt.

    A camera a day keeps the doctor away ... 🤣

  • Seit ich den Filmanfang an den Ecken mit einer Eckenstanze abrunde, flutscht auch ein Rollfilm problemlos in die als widerspenstig berüchtigte Plastimat-Spirale.

    Mit einer Schere bekomme ich das beim Rollfilm nicht hin, weil der Filmanfang da ja im Dunkeln abgerundet werden muss. Beim KB-Film geht es zur Not auch mit einer Schere, weil es ja bei Licht gemacht werden kann.

    Für mich sehe ich keine Notwendigkeit, von den bewährten Kippdosen zu einer zweifelhaft funktionierenden und teuren Lab Box zu wechseln.

    Aus dem Digitalalter bin ich raus.

  • Bei Licht schiebe ich einen ca. 20cm langen Filmrest in den Spiralenanfang - bis etwas über die Griffmulden hinaus. Im Dunkeln schiebe ich dann den zu entwickelnden Film über dieses kurze Filmstück, das quasi als "Schuhlöffel" dient, in die Spirale. Spüre ich den Film in der Griffmulde, ziehe ich den Schuhlöffel wieder raus

    Das ist ja wohl sowas von genial :) wieder so ein Tipp, wo man sich fragt, warum ist mir diese Idee nicht schon früher gekommen...

    Ohne es getestet zu haben, zwei Fragen: müssen 20 cm sein? Tut es auch ein kürzerer Abschnitt?

    Und hast du es auch mit Paterson-Spiralen versucht, weil die ja die Kugel haben, die den Schuhlöffel quasi festhalten würden. Ich stelle mir vor, dass ich da dann den Schuhlöffel nach innen durchbiege und nach innen aus der Spirale rausgängle.

    Das hab ich doch richtig verstanden, der Schuhlöffel ist unten, der Film wird darüber (Spulenaußenseite) geschoben?

    Grüße

    Rolf

  • Antwort des "Entwickler Teams"

    Zu dem Lab-box Problem denke ich, dass es wahrscheinlich an der Bewegung liegt. Wenn man langsam einfüllt und dabei nicht sofort mit dem Drehen beginnt, gibt es eine ungleichmässige Entwicklung. Ich hatte dieses Problem auch einmal in der Testphase, lässt sich aber leicht vermeiden.

    --
    Daniel

  • Hallo Rolf,

    hab deine Antwort erst heute gelesen, freut mich, dass ich etwas beitragen konnte.

    Zu deinen Fragen:

    Ohne es getestet zu haben, zwei Fragen: müssen 20 cm sein? Tut es auch ein kürzerer Abschnitt?

    Wesentlich kürzer würde ich den Abschnitt nicht machen, denn es besteht schon die Gefahr, dass der eigentliche Film den Schuhlöffel mit in die Spirale schiebt und dann nicht mehr recht greifbar zum rausziehen ist - war aber bei mir noch nie ein Problem.

    Und hast du es auch mit Paterson-Spiralen versucht, weil die ja die Kugel haben, die den Schuhlöffel quasi festhalten würden. Ich stelle mir vor, dass ich da dann den Schuhlöffel nach innen durchbiege und nach innen aus der Spirale rausgängle.

    Mit Paterson kenne ich mich leider gar nicht aus.


    Das hab ich doch richtig verstanden, der Schuhlöffel ist unten, der Film wird darüber (Spulenaußenseite) geschoben?

    Ja, genau so.

    Viele Grüße,

    Manfred