• Hallo Olympus Kenner,

    ein Verwandter von mir hat eine Olympus OM-1 in einem wirklich sehr gepflegten und sauberen Zustand. Nachdem er die Kamera schon lange nicht mehr benutzt hat und auch sonst für analoge Kameras keine Verwendung mehr hat, hat er die Absicht, diese ggf. zu verkaufen.

    Ich meine, dass die OM-1 eine Kamera ist, die sich am Gebrauchtmarkt noch gut verkaufen lässt. Zumindest habe ich den Eindruck, dass solche mechanischen Kameras immer noch sehr gefragt sind.

    Ich bin ja eher dabei, meine Kameraausrüstung zu verkleinern, aber wenn im näheren Umfeld so eine Kamera erhältlich ist und ich den Vorbesitzer so gut kenne und daher weiß, wie sorgsam er mit dem Gerät umgegangen ist, bin ich doch geneigt - auch wenn ich sie wirklich nicht brauche - die Kamera vielleicht selber zu kaufen.

    Dazu hätte ich jetzt ein paar Verständnisfragen:

    • ich habe gelesen, dass die OM-1 Batterien verwendet, die nicht mehr erhältlich sind (Quecksilberbatterien). Sind die Batterien für den Betrieb der Kamera notwendig oder braucht man diese nur für die Belichtungsmessung. In diesem Fall könnte ich mir vorstellen darauf zu verzichten und die Belichtungswerte mit einem Handbelichtungsmesser zu ermitteln.
    • Irgendwo habe ich auch gelesen, dass ein Umbau möglich wäre - vermutlich wird sich das aber nicht lohnen.
    • Die Kamera gibt es mit dem Objektiv 1.8/50 mm - was wäre denn ein fairer Preis für diese Kamera in gutem Zustand samt Objektiv - ich möchte zumindest den Betrag zahlen, den er auch beim Verkauf im Internet bekommen würde.

    Die Kamera scheint mir für eine Spiegelreflexkamera sehr kompakt zu sein. Die Qualität der Standardoptik ist, glaube ich, auch über jeden Zweifel erhaben.

    Über ein paar Gedanken zu meinen Überlegungen freue ich mich.

    Fg. Toni.

  • Moin,

    zum Thema Quecksilberbatterien findet sich hier im Forum bereits ein ganzes Füllhorn an Informationen. Sehr schön zusammengefasst auch auf dieser Seite, sehr weit unten. Eine Diode (Schottky) einzulöten wäre kein Problem. Wegen der Preise für das Kameramodell würde ich mich an den beendeten Verkaufspreisen des online Auktionshauses orientieren. Je nach Zustand, Ausstattung, Angebotsmarkt etc. variieren die Preise. Die Chrome-Variante mit dem 1.8 50mm lag, bei einem kurzen Blick, bei Verkaufspreisen um die hundert Euro. Die britischen Verkaufspreise lagen deutlich höher.

    Gruß,

    Max

    ______________________________

    Altes bewahren - Neues prüfen

  • Die Batterie wird ausschließlich für den Belichtungsmesser gebraucht.

    Die billigste und einfachste Lösung für das Batterieproblem sind 1,4V Hörgerätebatterien. Die verwende ich in allen Kameras, die eigentlich Queckis wollen. Die kleine Abweichung in der Spannung dürfte nur zu messtechnisch feststellbaren Belichtungsunterschieden führen. Diese Batterien halten zwar einmal geöffnet mit und ohne Gebrauch in der Kamera nur 3-6 Monate, aber ein 6er Blister kostet auch nur ab ca. 3 Euro. Außerdem kann man die Luftlöcher bei längerem Nichtgebrauch abkleben. Im Batteriefach der OM1 braucht man meines Wissens auch keinen mechanischen Adapter wegen der unterschiedlichen Größe, sondern die kann lose eingelegt werden. Jedenfalls ist das bei meiner Pen-FT so.

    Zum Preis kann/will ich nichts sagen. Ein Vollservice incl. Dichtungen dürfte bei 150 Euro liegen. Das lohnt sich meiner Meinung auf jeden Fall.

  • Servus, hatte eine OM1n Ende der 80-er Jahre für einige Zeit bis sie mir leider gestohlen wurde. War eine sehr schöne vollmechanische Kamera. Ich hatte Zuiko 28, 50 und 135mm Objektive dazu, auch die sind/waren richtig gut. Die 'Trauer' über den Verlust verflog erst nachdem ich mir eine Nikon FM2n mit den gleichen Objektiven zugelegt hatte.

    Den einzigen Nachteil den ich sehe ist die Quecksilber-Batterie, allerdings verwende ich auch für andere Kameras die eigentlich Quecksilber brauchen Hörgeräte-Batterien, das geht sehr gut und sehr günstig sind sie auch noch.

    Wenn Zustand und Preis gut sind spricht IMO nichts dagegen. Was aktuell an Preisen aufgerufen wird kann man in der Bucht erfahren, meist sind sie aber noch deutlich günstiger als z.B. Nikons.

    VG, Heiko

  • Für den Preis kannst du einen fairen Durchschnitt aus alten erfolgreichen Ebay-Angeboten bilden (https://www.ebay.de/sch/i.html?_fr…1&LH_Complete=1). Dabei würde ich mich an Auktionen, weniger an Sofortkauf, von Privat orientieren. Eine Händlerkamera ist immer teurer. Von dem ermittelten Auktionspreis fände ich einen Abschlag von 25%-50% fair, da es keine 10%+x Ebay-Gebühren plus Paypal gibt, man muss keine Auktion erstellen, man hat keine Mühe mit dem Versand und man hat kein Risiko, dass man sich mit unzufriedenen Käufern, die Geld +2xPorto zurück haben wollen, herumschlagen muss.

  • Bei der OM1 sollte man einen Service beim "OM-Doktor" in Hamburg am besten schon mit einkalkulieren. Über dem Sucher ist eine Schicht Schaumstoff, die sich wie die Lichtdichtungen zersetzt und das Sucherprisma angreifen kann. Wenn man Erfahrung mit Kamerareparaturen hat, kann man das auch selbst machen, aber da ich meine OM1 mehr oder weniger gratis bekam, gab ich sie zum OM-Doktor, wo auch die Batteriespannung angepasst wurde.

    Die OM1 ist schon eine tolle 70er-Jahre-Spiegelreflex, allerdings finde ich beim Fotografieren etwas umständlich, dass es keinerlei Automatiken und auch keine Zeit- oder Blendenanzeige im Sucher gibt, sondern nur eine kleine Meßnadel in der Ecke. Daher ist sie eher eine Kamera für Puristen, daher sollte man, wenn man etwas Komfort haben möchte, vielleicht besser zur OM2 greifen.

  • Auf seiner Webseite bietet der OM-Doktor derzeit diverse bereits grundüberholte und mit passenden Batterieeinstellungen versehene

    OM 1, OM 1 N und OM 2N an.

    Da kann man sich die Preise anschauen und überlegen, ob der Kauf einer nicht überholten Kamera mit anschließender Überholung lohnt.

    Ich bin mit meinen OM 2 N und OM 4 Ti seit über 30 Jahren zufrieden.

    Beide waren je ein mal beim OM-Doktor zur Überholung.

  • Hallo

    Ich seh die Frage jetzt erst und weiß ja nicht, ob du mittlerweile eine OM-1 gekauft hast. Falls ja: Gut. Falls nein: Warum nicht?

    Meine dringende Empfehlung ist der OM-Doktor ( http://www.om-doktor.de/ )

    Da hab ich 2016 eine OM-2 des Vaters eines Freundes hingeschickt für eine Reparatur, währenddessen mit Herrn Timmann auch mal telefoniert und am Ende haben sowohl der Freund als auch ich uns bei ihm eine OM-1 gekauft.

    Herr Timmann ist Jahrgang 1942 und wenn man in die aktuellen Gästebucheinträge auf der Homepage schaut, scheint er noch immer persönlich zu arbeiten, aber er erzählte mir damals, dass er mittlerweile auch Mitarbeiter ausgebildet hat, die die OMs und PENs genau so gut reparieren wie er. Er selbst hatte bei Olympus in Hamburg die Ausbildung gemacht und ist von Herrn Maitani persönlich in die OM-1 eingewiesen worden.

    Die beide OM-1, die wir von OM-Doktor gekauft haben, mein Kumpel in chrom, ich in schwarz, waren nicht nur technisch absolut perfekt. Auch die Belichtungsmesser waren auf moderne Batterien umgestellt und kalibriert. Die laufen nun mit normalen LR44-1,5V-Zellen.

    Ich hab für meine schwarze OM-1MD mit absolut vernachlässigbaren Gebrauchsspuren (nicht mint, ich würde sagen Zustand 2+) damals 132 EUR bei ihm bezahlt.

    Sie warten aber natürlich auch Kundengeräte.

    Die Homepage ist nie gepflegt, bloß weil da keine Kameras angeboten werden heißt das nicht, dass er keine hat. Am besten anrufen, denke ich.