Frage zum Digibase C41 Kit

  • Wie soll nun ChatGPT die richtige Antwort kennen?

    Genauso wenig wie du, aber wirklich intelligent wäre, wenn er sagen würde, "derjenige empfiehlt dies, derjenige das, darum scheint es keine eindeutige Antwort zu geben". Aber dafür müsste die KI aus ihrem gesammelten Wissen Schlüsse ziehen können, das Gelesene durchdenken und einordnen können. Davon ist sie weit entfernt. Sie "weiß" nicht, was sie da sagt, sie weiß nicht, was Film ist, sie weiß nicht, was Bilder sind, sie ist nur ein Automat, der nach Statistik die am wahrscheinlichsten passenden Sätze aus seinem Fundus wiedergibt.

    Wenn ich ganz ehrlich sein soll, scheint in meinem Kopf aber auch so ein Automat zu sein, denn ich ertappe mich immer mal wieder dabei, wie ich Phrasen runterspule bei Gesprächen mit Leuten und eigentlich gar nicht richtig nachdenke, worum es da geht. Vielleicht ist ChatGPT also ein wichtiges Teilstück und ein erster Schritt zu einer richtigen KI, die dann auch nachdenken kann. Sozusagen der Laberpuffer, um das Denken zu überbrücken :)

    Grüße

    Rolf

    P.S.: Wo wir bei C41 sind und keine Labermaschinen sind, ich habe ein mehrere Jahre altes Paket von Tetenal im Keller stehen. Im Keller, weil es da gleichmäßig temperiert ist und im Sommer nicht zu heiß wird. Ob das noch geht? Wie würdet ihr das testen?

  • Jan, ich habe gar keinen Scanner, ich "muss" immer analog bleiben :) Da merkt man es aber auch am ehesten.

    Das Problem ist dann eher, dass man ja eigentlich nicht einen jetzt teuren Farbfilm verschwenden will. Und gibt es zweitklassige Motive für einen Test? Also würde man überhaupt zweitklassige Fotos machen wollen? ;)

    Ich hätte noch überlagerte Filme, aber da hat man ja auch keinen Anhaltspunkt. Für diesen Versuch müssten es schon verlässliche Negative sein.

    Grübel, grübel...

    Rolf

    P. S.: Zweites Problem: Ich vermute, dass die Chemie schneller kaputt geht, sobald die Gebinde einmal geöffnet sind. Wenn ich beim Test also merke, dass die Chemie noch tut, dann muss ich auch sehen, dass ich sie möglichst bald verbrauche. Und als Testobjekt fiel mir jetzt 4x5 ein, da hätte ich evtl. eine oder zwei Versuchsaufnahmen, aber das wird auch noch etwas dauern.

  • Ich zeige einfach mal meinen schon oben erwähnten Test mit C-41 Vorwärmen/Vorwässern.

    Testfilm ist Avicolor400, ein maskenloser Luftbildfilm, den ich schon früher für meine ULFKamera 9´x15´ (22,5 x37,5 cm) verwendet habe und den ich heute auch für 13x18, 8x10 ausschliesslich nutze.

    Die beiden Filme wurden zeitgleich belichtet und in frischer C-41 Chemie (Hunt C-41) nacheinander entwickelt. Ein Durchgang mit 5min Vorwärmen, der andere mit 5min Vorwässern (ohne Wasserwechsel).

    Die Neg.fotos hier sind nicht gescannt, sondern einfach vom Normlicht-Leuchtpult digital abfotografiert.

    Weil der Film keine Orangemaske hat, ist die Farbverschiebung deutlich zu sehen und zu analysieren. Einfach mal meine Fotos kopieren und in Photoshop umkehren.

    Ausserdem sieht man bei genauem Hinsehen beim "vorgewärmten" Negativ eine Entwicklungsschliere von oben links (Filmklammer) nach unten. Beim "vorgewässerten" Film gibt es keine Schlieren.

    Der horizontale Blitzer unten links im Bild 2 ist Lichteinfall in der Filmkassette, hat also mit dem Test hier nichts zu tun.

    C-41Vorwärmen5min.jpg

    C-41Vorwässern5min.jpg

    Gruss

    Rainer

  • Ich habe keine anderen Filme mehr auf Lager, aber ich bin sicher, dass die Ergebnisse übertragbar sind, der Avicolor ist ein hochmoderner Film mit T-Kristalltechnologie und 9 Filmschichten = 3x3 je Farbe wie die modernen Filme von Kodak und Fuji.

    Durch die orange Farbmaske sieht man das aber dort nicht so deutlich.

    Das gilt aber nur für die extrem weichzeichnenden Color- (und SW) Negativfilme. Die hochkontrastigen Diafilme sind viel unempfindlicher gegen Verschlierungen und auch Farbverschiebungen. Ich weiss nicht ob Tetenal das Vorwässern auch für E 6 empfiehlt, früher jedenfalls nicht.

    Andersherum sieht das oben schlimmer aus als es ist.Die Farbverschiebung des vorgewässerten Films lässt sich beim Scannen und im Farblabor so ausfiltern, dass wohl kein Unterschied (jedenfalls visuell) mehr festzustellen ist.

    Gruss

    Rainer

  • Die Produktion aller Agfa Luftbildfilme wurde vor ca. 10 Jahren beendet. Durch meine Kontakte zum Vertrieb konnte ich mir noch rechtzeitig 2 Boxen mit je 145mx0,24m in die Tiefkühltruhe legen.

    In der Bucht wird zwar schon lange kein Avicolor mehr angeboten, aber schon mal der SW-Film, der übrigens hervorragend ist.

    Und Überlagerungsprobleme sind mE bei SW-Filmen nicht so relevant.

  • Dann können wir auch das endgültige gescannte und digital bearbeitete Foto sehen.

    SBarSmall.jpg

    Das Weitwinkel 150mm auf die Filmgrösse 22,5x37,5cm der Kamera erlaubt keine optischen Verstellungen mehr, diese mussten digital gemacht werden. Mit 2400 dpi gescannt ergibt das eine Bilddatei von ca. 35000x20000 pixel oder 2 GByte RGB8bit, das entspricht einer Digitalkamera mit 750 Megapixeln.

    Dafür kann man in der Vergrösserung aber auch die kleine rote Speisekarte links noch genau lesen.

    Ist mühsam aber macht dann doch Spass!

    Gruss

    Rainer