Micro-Nikkor 1:2,8/ 55 mm AiS; Blende schließt nicht mehr

  • Hallo,

    ich wollte nur kurz berichten: Das Micro-NIKKOR ist inzwischen bei Nikonclassics von Herrn Michalke gereinigt worden und wieder wohlbehalten eingetroffen. Wenn unsere Postfiliale nicht wegen Rosenmontag und Faschingsdienstag geschlossen gewesen wäre, hätte ich das Objektiv bereits in weniger als einer Woche am Samstag zuvor wieder in Händen gehabt. Ein wirklich guter Service.

    Viele Grüße, Jochen

  • Richte Dich schon mal darauf ein das Du die Prozedur in einigen Jahren wiederholen musst. Aus irgendwelchen Gründen ist bei dem Objektiv die Blende sehr nah am Öl gebaut. Das Problem gibts bei dem optisch sehr guten 60 AF nicht.

  • Vielen Dank Stefan für den leider wenig ermutigenden Hinweis. Die haben bei Nikon offensichtlich ein minderwertiges Fett mit hoher Ölabscheidung für den Schneckengang verwendet.

    Würdest du, um das zu reduzieren, generell Objektive eher stehend, aufrecht oder umgekehrt oder liegend aufbewahren?

  • Richte Dich schon mal darauf ein das Du die Prozedur in einigen Jahren wiederholen musst. Aus irgendwelchen Gründen ist bei dem Objektiv die Blende sehr nah am Öl gebaut. [...]

    Warum?

    Was ist an diesem speziellen Objektiv konstruktiv grundlegend anders?

    Und die Entwicklung der Schmierstoffe soll sich seit Jahrzehnten nicht vorwärtsbewegt haben?

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  • Hallo,

    speziell bei diesem Objektiv häufen sich die Fälle von verölten Blendenlamellen überdurchschnittlich stark, wie ich mittlerweile erfahren habe. Herr Michalke sagte mir, das etwa die Hälfte aller 2,8/55er Micro-NIKKORE, die durch seine Hände gingen, davon betroffen waren. Es gibt durchaus Schmierfette, die kein Öl ausbluten. Leitz hat da früher einmal bei den Schmierstoffen für seine Objektive sehr strenge Maßstäbe angelegt, damit wäre sowas nicht passiert.

    Viele Grüße, Jochen

  • speziell bei diesem Objektiv häufen sich die Fälle von verölten Blendenlamellen überdurchschnittlich stark, wie ich mittlerweile erfahren habe. Herr Michalke sagte mir, das etwa die Hälfte aller 2,8/55er Micro-NIKKORE, die durch seine Hände gingen, davon betroffen waren. [...]

    Hallo Jochen,

    es handelte sich dabei aber immer wieder um neue Exemplare dieses Objektivtyps einer Erst-Wartung, oder repetiert sich dieser Umstand ca. alle 5 Jahre auch bei den gewarteten Exemplaren wirklich immer wieder erneut?

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  • Wenn das stimmt, was Stefan Arend schreibt, dann könnte das leider so sein, wenn nicht das alte Fett des Fokustriebs durch ein hochwertiges ersetzt wurde.

  • Bei Nikon sagten sie mir vor Jahren als ich das Objektiv dort zur Entfernung des Ölfilms hatte, das man ein besonders hochwertiges, weisses Fett verwenden würde. Es hat dann keine fünf, aber auch keine zehn Jahre gedauert da hatte ich den Driss wieder auf der Blende. Nachdem ich das jetzt selber gemacht habe ist es kein Problem das auch noch öfter zu machen. Aber egal, so schön das alte 55er ist (meines ist von 82, ich habe es in der Bundeswehrzeit gekauft) das AF 60, egal in welcher Ausführung hat das Problem einfach nicht und die Gebrauchtpreise unterscheiden sich auch nicht.

  • Womit wir wieder mal bei der nach wie vor ungelösten Frage wären, welches Fett denn das richtige zur Schmierung der Fokussierung ist. Wobei ich mich mittlerweile frage, ob es wirklich die Fettqualität ist, oder vielmehr doch die Konstruktion des Objektives.

    So ist es auffallend, dass bestimmte Objektivtypen und Hersteller immer wieder mit verölten Blenden Probleme haben, allen voran Carl Zeiss Jena und Meyer Optik Görlitz bzw. Pentacon. Andererseits habe ich noch nie eine verölte Blende beispielsweise bei den Asahi Pentax Takumaren gesehen.

    Das Fett muss am Ort bleiben, darf aber auch nicht zu zäh sein. Meine Versuche an wertlosen Objektiven mit verschiedenen Haftfetten von Osim waren negativ, denn das Zeug ist viel zu zäh und führt zu einer schwergängigen Fokussierung.

    Vielleicht vermeiden die meisten Hersteller das Problem durch eine spezielle Konstruktion, bei der eine Barriere das Wandern des Fetts zur Blende verhindert. Möglicherweise ist bei dem betroffenen Nikkor diese Konstruktion einfach weniger gut gelungen. Jedenfalls kann ich mir kaum vorstellen, dass Nikon bei diesem einen Objektiv ein schlechterers Schmiermittel genommen haben sollte als bei allen anderen Nikkoren.

    Aus dem Digitalalter bin ich raus.

  • Vielleicht vermeiden die meisten Hersteller das Problem durch eine spezielle Konstruktion, bei der eine Barriere das Wandern des Fetts zur Blende verhindert. Möglicherweise ist bei dem betroffenen Nikkor diese Konstruktion einfach weniger gut gelungen. Jedenfalls kann ich mir kaum vorstellen, dass Nikon bei diesem einen Objektiv ein schlechterers Schmiermittel genommen haben sollte als bei allen anderen Nikkoren.

    Ein Problem ist, dass durch den Nahbereichsausgleich mehr Schnecken im Objektiv verbaut sind. Das macht die ‚saubere‘ Konstruktion schwieriger, erhöht natürlich die Gesamtmenge an Schmiermittel, und ich könnte mir vorstellen, dass man aus diesem Grund auch leichteres Fett genommen hat, um das gesamte System genauso geschmeidig zu halten.

    Die meisten (ungewarteten) 55er, die ich in der Hand hatte, ließen sich schwer bis fast gar nicht fokussieren, weil das Schmiermittel so fest geworden war. Auch das alte 105 Micro scheint oft festzusitzen.

    Außerdem ist die Schnecke für die Linsenverschiebung tatsächlich recht nah am Blendenkörper, und nicht durch viel getrennt.