Trockenschrank Eigenbau

  • Nabend.

    Nachdem ich vor ein paar Wochen meine Duka langsam wieder aufbaute und in einer Diskussion zum Thema die Frage kam, wie ich Staub im Hauswirtschaftsraum vermeiden will, kam mir der Gedanke, dass ich meine Bilder wirklich nicht im Keller trocknen kann-. Es ist da einfach immer staubig und es ist nun mal ein Raum, in dem viel Zeug rumsteht.

    Also: Trockenschrank. Eigentlich wollte ich in den Schrank ein paar Ebenen mit Fliegengittern einbauen, aber nachdem man mir gestern an anderer Stelle sagte, dass ich meine Bilder durchaus auch aufhängen kann, hab ich es mir einfacher gemacht und das Teil heute ohne weitere Anschaffungen und größere Bastelarbeiten provisorisch in Betrieb genommen..

    IKEA Platsa Korpus und Fonnes Tür.

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    Die Türe ist an der offenen Seite mit zwei Spannverschlüssen straffgezogen, ich werde da aber noch etwas Vorlegeband in den Rahmen kleben, dass wirklich kein Staub reinkommt, aber das Teil ist auch so schon ziemlich dicht.

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    Unten links (und oben rechts) hab ich ein 58-mm-Loch reingesägt, in Fusion 360 designte und auf dem heimischen 3d-Drucker erzeugte Halterungen angebracht und Staubfilter eingesetzt.


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    Auf der Innenseite an der Zuluftöffnung unten sitzt ein Heizlüfter - Lüfter und Heizung sind natürlich getrennt schaltbar und laufen auf 230 V. Wie man sieht hab ich da mal „daneben“ geschraubt. Es war eine mehr als ungemütliche Arbeitsposition und die Löcher wären ne Nummer kleiner besser gewesen.

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    Außen - in ebenfalls gedruckten Gehäusen - sitzen zwei Schalter und ein Temperatur-Regler. Der grüne Schalter ist der Hauptschalter. Er schaltet den Ventilator und den Regler ein. Der rote schaltet allerdings erst die Heizungsspannung frei. Grün an, rot aus: Luftstrom. Beide an: Warmer Luftstrom.


    Im Inneren des Schrankes kann ich so einen konstanten, leichten Luftstrom von unten nach oben und eine Temperatur von etwa 28 - 30 °C einstellen.

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    OK, die Bilderaufhängung ist noch etwas provisorisch

    Da kommt noch was rein, dass ich 30x40 (das größte Format, das ich realistisch machen möchte) in zwei Ebenen hängen kann. Filme sollten natürlich auch problemlos möglich sein.

    Aber es funktioniert tadellos. Die beiden Barytabzüge sind in unter einer Stunde trocken. Zumindest fühlen sie sich oberflächlich trocken an, nichts klebt mehr. Die könnten nun bei offener Türe einfach an der Luft noch über Nacht ganz austrocknen. Ich hab sie noch eine Stunde im warmen Schrank hängen lassen.

  • Ich war etwas ungeduldig. Das sind eh keine Abzüge, die ich haben will. Ich wollte nur prüfen, ob alles funktioniert, Erste Entwicklung heute war ein Schleiertest - auch der 20-Minutenstreifen war komplett weiß ohne irgendwelche Schleier.

    Sehr gut! Die neue Heiland-Rotlicht-Stab-LED-Lampe war zwar teuer, ist ihr Geld aber offensichtlich wert, denn es ist echt hell in der Duka und dennoch alles perfekt.

    Die beiden Bilder hab ich ohne großes Auswählen genommen, einfach weil das der einzige SW-Film war, der gerade in der Duka lag. Auf den Vergrößerer, mit dem Heiland Splitgrade Schatten und Lichter eingemessen und ohne großes Nachdenken einfach belichtet und entwickelt - Fomabrom Variant 111 und Adotol 1:0 120s, wie von Heiland für den Splitgradecontroller kalibriert.

    Dann kurz abgezogen und noch fast klitschnass in den Schrank.

    Nach zwei Stunden kamen sie dann gefühlt knochentrocken, leicht wellig und absolut staubfrei raus

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    3 Minten in der Thermopresse und sie waren gut.

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    Den Film hab ich übrigens vor etwa 10 Jahren bei einem Montagejob in der Nähe von Bangkok geschossen. Ich weíß nicht mal mehr, mit welcher Kamera.

  • Klasse Arbeit, gratuliere!

    Wie Staub kritisch ist die Zeit vom Verlassen der Entwicklungstrommel oder Wässerungsschale bis zum Aufhängen im Trockenschrank eigentlich?

    Und lüftest du den Trockenschrank vor, um ihn vorab einmal staubfrei zu bekommen, oder ist das nicht nötig?

  • Klasse Arbeit, gratuliere!

    Wie Staub kritisch ist die Zeit vom Verlassen der Entwicklungstrommel oder Wässerungsschale bis zum Aufhängen im Trockenschrank eigentlich?

    Und lüftest du den Trockenschrank vor, um ihn vorab einmal staubfrei zu bekommen, oder ist das nicht nötig?

    Moin.

    Ich denke, dass man das Papier auf den 5 Metern zwischen Schale und Schrank irgendwie schützen kann. Bislang fehlt mir da noch ein bisschen Erfahrung, gestern erster Probelauf.

    Wahrscheinlich werde ich demnächst alle Bilder in sauberem Wasser lagern und sie dann alle gemeinsam nach der Duka-Sitzung aufhängen.

    Bevor ich das ding wirklich vollhänge muss ich auch noch einen Tropfschutz über dem Heizlüfter installieren, da sollte besser kein Wasser reinlaufen.

    Und was den Schrank selber angeht: Ich denke, vorher mal feucht durchwischen sollte reichen. Ich werde auch die Durchführungen für Temperaturfühler und Elektrik noch mit silikon ausspritzen und die Türe oben und unten mit Vorlegeband / Klebedichtungen verschließen, augenblicklich ist da noch ein Spalt von 1-2 mm

  • Durch die Aufhängung mit den Klammern hast du natürlich Abdrücke auf den Bildern,stört dich das nicht oder schneidest du den Teil später weg.

    So macht Baryt jedenfalls mehr Spaß.

  • Die Bilder bleiben entweder Einzelbilder und kommen in Schachteln. Dann lasse ich zwar einen weißen Rand, schneide ihn aber etwas gleichmäßiger. Dieses Format geht so zwar auch, aber im Hochformat sähe es wieder doof aus.

    Oder ich ziehe die Dinger mit Heißklebefolie auf 2-mm-Karton auf. Dann wird die Folie an das Bild geheftet und die Ränder inklusive der Folie abgeschnitten. So oder so bleibt die breiteste Seite des Randes nie ganz.

    Die hat auch vor dem Trocknen schon die ersten Kampfspuren, weil ich sie in einem Nova-Wäscher einhänge. Nova hat dafür Klammern mit kleinen Nadeln.