Erfahrung mit D96 und Wiederverwendung?

  • Hallo


    Ich fotografiere gerne den Kodak Eastman 5222 und würde diesen jetzt gerne im D96 Entwickler entwickeln. Den Entwickler (Bellini) habe ich mir bereits besorgt, auch werde ich es mit der vom Hersteller empfohlenen Entwicklerzeit erst einmal probieren, was ich nur die ganze Zeit versuche herauszufinden ist:

    Wie oft kann ich den Entwickler wiederverwenden?

    Ich finde nirgends dahingehende Infos.

    Hat jemand hier im Forum evtl Erfahrung mit dem Entwickler?


    Danke und Gruß an alle


    Mehrdad

  • Beim Cinestill D96 Beutel (15min anrühren) wird für Stock Wiederverwendung pro Film +10% Zeit addiert.

    Kennt man von Ilford......


    Hab nur drei Filme mit vor also kann ich Stock als OneShot verwenden (140ml in Rotation).


    Datenblatt zu Rate ziehen (Internet :) )


    Gruß Dieter

  • @Mehrdad: Ich meinte damit, dass der Entwickler, nachdem die Flasche angebrochen ist, relativ schnell verbraucht werden muss. So war es zumindest bei meinem. Ich würde auf die Farbveränderung achten und zusätzlich mit einem Negativschnippsel checken, ob er noch aktiv ist.

  • Moin, Mehrdad!

    Kodak D96 ist quasi eine aktualisierte Version von D76. Die gleichen Zutaten in einem etwas modifizierten Verhältnis.

    Im Entwicklungslabor wird der D96 kontinuierlich regeneriert durch Zugabe von "Replenisher" in Abhängigkeit von der Entwickelten Filmfläche. Es wird daher wahrscheinlich schwierig sein, Informationen über die Ausnutzung von D96 in kleinen Entwicklungstanks im Heimlabor zu finden.


    Wenn Bellini keine Informationen dazu zur Verfügung stellt, solltest Du Dich an den Angaben zu D76 orientieren:


    J78.fm (kodakalaris.com)


    Dort findest Du alle Angaben zu Entwicklungszeiten, Temperaturen, etc.

    Auf Seite 5 findest Du die Kapazitätsangaben. Zusammengefasst: Pro Liter kannst Du 16 Filme entwickeln, alle 4 Filme Entwicklungszeit um 15% erhöhen. Die 16 Filme sollten innerhalb eines Monats in diesem Liter entwickelt werden.

    Das alles gilt nur für unverdünnten Entwickler (Stock Solution). 1:1 verdünnten Entwickler sollte man nicht mehrfach verwenden.


    Viel Erfolg,

    Sebastian

  • Sebastian Bock cool! Danke für die vielen Infos.

    Das erinnert mich doch stark an den Df96 von Cinestill. Das Monobad.

    Vermutlich bekommen jetzt manche hier Schnappatmung, aber ich muss gestehen, ich mag die Ergebnisse mit diesem ganz gerne, wollte aber für die nächsten Rollen mal mit D96 arbeiten.


    Bis ich aber 16 Filme zusammen bekomme zum Entwickeln vergeht wohl deutlich mehr als 3 Monate.....mmmhh....also evtl. doch mit Glasmurmeln bzw. Sauerstoff Verdrängung arbeiten.

  • also evtl. doch mit Glasmurmeln bzw. Sauerstoff Verdrängung arbeiten.

    oder Du füllst Dir den Liter in 4 Flaschen á 250ml wirklich randvoll ab. Dann entwickelst Du 4 Filme mit dem Entwickler aus dem ersten Fläschchen und lässt die anderen so lange versiegelt.


    Tipp zum Abfüllen:

    Da Flaschen ja meistens etwas mehr Kapazität haben als den Nutzinhalt, kannst Du ganz oben auf den Flaschenhals noch ein paar ml destilliertes Wasser kippen. Diese minimale Verdünnung ist besser als minimal Luft in der Flasche...

    Und wenn Du den Entwickler vor dem Abfüllen auch noch leicht erwärmst (einfach die komplette Flasche 5 Minuten in heißes Leitungswasser legen), entsteht beim Abkühlen auf Raumtemperatur ein leichtes Vakuum in den 250ml Fläschchen . So umgehst Du die Gefahr, dass Entwickler aus den randvollen Flaschen gedrückt wird, wenn sich Deine Zimmertemperatur mal erhöht.

  • Hallo,

    die Haltbarkeit eines jeden Entwicklers kann man deutlich verbessern, wenn man zum Ansatz vorher ausgekochtes Wasser verwendet. Dabei entweichen die gelöste Luft und der darin enthaltene Sauerstoff. Besonders wichtig ist das bei stark verdünnten Entwicklern (Rodinal 1:100, POTA, Neofin). Bei D-76, D-23 und D-96 ist jedoch so viel Natriumsulfit drin, daß diese Typen als Stammlösung von Haus aus sehr oxidationsstabil sind. Beim Abkochen von kalkhaltigem Leitungswasser wird das Wasser trüb und es scheidet sich Kalk ab ("Kesselstein"). Nach dem Abkühlen kann man den abfiltrieren (Trichter + Kaffeefiltertüte) und hat dann ein viel weicheres Wasser, das weniger zur Fleckenbildung und Trübung durch Calciumsalze im Entwickler (Calciumsulfit) neigt. Die Wiederaufnahme von gelöster Luft geht nur sehr langsam.

    Viele Grüße, Jochen

  • Jochen Mühlemeier


    Deine Hinweise sind alle richtig, passen aber nicht recht zum Thema. Es ging um den D96 von Bellini. Der kommt fertig gemixt in 1 Liter Flaschen. Da muss man nichts mehr mit abgekochtem Wasser ansetzen.


    Auch D96 und D76 haben als Stammlösung ein "Shelf-Life" - Auch wenn sie oxidationsstabiler als Rodinal 1:100 sind (niemand würde sich Rodinal 1:100 verdünnen und ins Regal stellen, ob mit oder ohne Schutzgas...) - irgendwann sind sie nicht mehr brauchbar.

    Kodak gibt für D76 in hochgefüllten Glasflaschen 6 Monate an, in halb gefüllten lediglich 2 Monate.

    Daher habe ich Mehrdad geraten, sich die Bellini D96 Stammlösung in mehrere Portionen aufzuteilen.

  • Sebastian Bock danke dir Sebastian.

    Auch freut es mich, dass Dir mein YouTube Kanal gefällt. :thumbup:

    Der Filmomat ging wieder zurück, für mich und meine Anzahl an Film "Kanonen auf Spatzen" auch wenn das Teil alleine schon super stylisch aussieht.

    Der Filmomat light allerdings, den mag ich sehr und ist auch deutlich erschwinglicher.

    ;)