Durst M 601, Objektiv, Lampe. Zwei Fragen.

  • Habe mir bei Ebay Kleinanzeigen einen Durst M 601 gekauft.


    Nach entstauben und vorsichtiger Reinigung des Objektives Schneider-Kreuznach Componon 1:4/50 stelle ich fest das die innere Linse einen Belag hat. Ist das Pilz? Der Vergrößerer stand wohl etliche Jahre im Keller.


    Siehe Bilder.


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    Soll ich mir ein neues Objektiv kaufen?



    Zweite Frage betrifft die Lampe. Es ist eine Osram Silicia 75 W. Ist das eine Originallampe? Welche kaufe ich als Ersatz?


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    Vielen Dank von einem Wiedereinsteiger für eure Antworten.


    Mathias

  • Das Objektiv ist sehr gut, aber nicht besonders wertvoll. Ich würde einen Versuch der Reparatur machen. Mit einer alten Schieblehre (die bitte danach nicht mehr zum Messen genommen sollte) kannst du in die beiden vorderen Nuten greifen und das Objektiv aufschrauben. Beim Herausnehmen der Linsen darauf achten, dass du dir die Reihenfolge merkst oder aufschreibst. Auch ist es sehr wichtig, wie herum die Linse wieder eingebaut wird.


    Den Belag kannst du mit reichlich Alkohol oder Feuerzeugbenzin versuchen zu entfernen. Im feuchten Keller passiert so was schnell, auch wenn es ein Glaspilz ist, muss das Objektiv dadurch nicht unbrauchbar geworden sein. Nicht trocken polieren, sondern gut einweichen und dann mit einem Mikrofasertuch für Brillen feucht wischen. Verlieren kannst du praktisch nicht, schlimmstenfalls brauchst du ein neues Objektiv, es gibt sie unter 50 Euro.


    Die Glühlampe ist eine spezielle Opallampe für Vergrößerungsgeräte. Die gibt bzw. gab es von verschiedenen Herstellern wie Osram, Philips, Narva oder heute Dr. Fischer. Neu sind sie mittlerweile sehr teuer. Eine LED-Lampe mit wirklich opal matter Kuppel sollte aber auch funktionieren. Achte darauf, ein Exemplar zu bekommen, das nahezu verzögerungsfrei schaltet.

  • Das 4/50er Componon ist wahrlich nicht das tollste aller Vergrößerungsobjektive. Es hat einen Wert von um die 40 Euro. Ich würde es daher einfach wegwerfen weil es verpilzt ist und ein moderneres 2,8er Objektiv besorgen. Klar kann man es auseinander bauen, reinigen und wieder zusammensetzen. Ob dann aber die Zentrierung stimmt möchte ich aber bezweifeln. Ausserdem wird der Fungus immer Spuren hinterlassen die mit ihrer Oberflächenrauheit dafür sorgen das die Bildschwärzen überstrahlen. Weil das Vergrößerungsobjektiv den Flaschenhals für die technische Qualität einer Vergrößerung darstellt würde ich daran nicht sparen. Zumal ein moderner 2,8er 6-Linser für unter 100 Euro locker zu bekommen ist. Für 200 Euro gibt es dann auch die Apo - korrigierten Objektive, die noch eine Stufe besser sind.


    Nach meiner Erfahrung sind Vergrößerungsobjektive am besten die eine etwas längere Brennweite haben und bei denen der Bildkreis auch größer ist. Das wären dann für KB das 63er EL-Nikkor oder das 60er Apo-Componon. Da nutzt man den Bildkreis nicht voll aus was Vorteile bei der Randschärfe und der Vignettierung hat. Der Nachteil solcher Objektive liegt in der geringeren maximalen Projektionsgröße bei gegebener Säule des Vergrößerers.

  • Einspruch! Ich habe das 4/50er Componon und es verglichen mit einem 2,8/50er Rodagon sowie einem Meogon. Das Rodagon und das Meogon lagen etwa gleichauf, und das lichtschwächere Componon hatte die Nase leicht vorn. Alle drei waren aber auf hohem Niveau. Die höhere Lichtstärke ist nur von Vorteil, wenn man sehr groß vergrößert.


    Ein Reparaturversuch lohnt auch und gerade bei dem geringen Wert. Im schlimmsten Fall hat man nur etwas gelernt. Zu justieren gibt es bei dem Componon übrigens nichts. Falsch machen kann man nur einen verkehrten Einbau der Linsen. Und ob sich der Pilz oder der Belag entfernen lässt, sieht man ja. Mir ist es bisher immer gelungen, außer bei einem minderwertigen Rogonar-Plastikobjektiv.

  • Das ist sicher eine gute Wahl. Die Nikkore genießen einen exzellenten Ruf. Trotzdem schade, dass du es nicht versuchen möchtest. Aber das ist natürlich deine Entscheidung, nicht jeder hat Lust zu basteln.