Beiträge von Steffen Schüngel

    Fuji hat ja die Zielgruppe für den Acros II ganz ausdrücklich angegeben und auch erklärt, dass vorrangig das Interesse dieser Käufergruppe für die Wiederbelebung verantwortlich ist. Preis und Wirkung sollten daher auf die Erwartungen der angepeilten Kundschaft ausgelegt sein. Das jedenfalls wäre logisch. Vielleicht wird beim Verkauf auch ein SNS-Experience-Level abgefragt, um sicher zu stellen, dass der Film nur in den richtigen Händen landet. DAS wäre mal ein Schritt in die Richtige Richtung. Ich jedenfalls hoffe inständig, dass der neue Acros dem Alten in Sachen Knackigkeit der Extreme und der Cremigkeit dazwischen das Wasser wird reichen können...

    Ich trau mich ja gar nicht zu fragen, aber ich bekomme die Frage einfach nicht aus dem Kopf: Wo und in welchem Müllcontainer findet man denn Bronicas und wie um alles in der Welt kommt man auf die Idee in Müllcontainern generell nach Kameras zu suchen?? Wieviele Kameras mögen mir schon entgangen sein, weil ich nicht in Müllcontainer schaue ??

    So oder so: Herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund. Ich glaube, wenn man so eine Kamera wieder sauber aufbereitet, hat sie automatisch einen ganz besonderen Platz im Herzen.

    Ich nutze seit geraumer Zeit die Email-Farben [sic!] aus dem Modellbau, weil es diese in allen möglichen Varianten gibt. Mitunter bracht man für Objektive ja auch mal Orange, Grün, Gelb oder Hellblau. Außerdem lassen die sich mischen, was zur Anpassung der Farbtöne wertvoll sein kann. Mit den drei Schwarz-Varianten (matt, glänzend, halbmatt) lassen sich sogar viele Kameralacktöne für kleine Schadstellen sehr gut nachempfinden. Da gibt es doch recht große Unterschiede was Glanz und Mattigkeit angeht. Bei Schadstellen verdünne ich die Mischung dann noch minimal mit etwas Terpentin für dünneren Auftrag und schnellere Trocknung. Ich habe zwar auch speziellen Kameralack hier, aber der stimm nur bei wenigen Modellen wirklich 1:1 überein.

    Doch zurück zu den Gravuren und Logos: Es ist dann tatsächlich wichtig, die Farbe komplett antrocknen zu lassen, so dass sie nicht mehr schmieren. Erst dann lassen sie sich mit einem in Isopropanol getauchten Tuch oder Wattepad Schmierfrei wieder abtragen. Grundsätzlich gilt dabei aber folgendes: Je tiefer und schmaler die "Rille", um so besser klappt es. Bei den teils großflächigen Buchstaben von Logos geht gerne auch schon mal etwas von der Füllung wieder verloren. Da hilft dann nur eine zweite Runde. Den Wachs/Lackstift finde ich ganz spannend, aber wenn ich mir anschaue, wieviel Farbe da auf dem Gehäuse landet bekomme ich etwas Angst vor der Anwendung ;)

    Lackstifte habe ich am Anfang auch ausprobiert, finde da aber den Anteil von Pigment zu Lösungsmittel einfach unbefriedigend. Letztlich sind die alle immer sehr flüssig und bringen wenig Farbe mit. Da beim Reinigen aber auch immer etwas Farbe aus den "Rillen" abgetragen wird, ist der Auftrag einfach zu dünn.

    ...

    Ich versuche mir immer vorzustellen, dass hier irgendwer durch google diesen Beitrag findet, dann zum Baumarkt rennt, sich das erstbeste Lagerfett holt und damit seine Objektive und Kameras "versorgt". Und der ganze Pfusch landet dann noch als "frisch gewartet" bei ebay.

    Das ist doch ohnehin längst so. Und erst die Kameras, die durch großzügige Gaben von WD40 repariert wurden ;) Das im Übrigen ein Hersteller ein bestimmtes Schmiermittel in seinen Dokumentationen nennt, sagt auf der anderen Seite aber doch auch nichts darüber aus, welche anderen Mittel ebenfalls geeignet sind. Es sei denn, man gehört zu den Menschen, die auch nur das vom Hersteller in der BA genannte Motoröl für ihr Auto verwenden ;) Kann man machen, muss man aber nicht ;)

    Wichtig sind die Materialeigenschaften - wenn die passen und einem die Viskosität gefällt, tut es sicher auch Lagerfett. Wenn sie nicht passen (was wahrscheinlicher ist) dann passt es nicht, liegt aber in der Verantwortung des Kamerabesitzers, der letztlich mit SEINEM Gerät machen kann, was ihm beliebt. Nochmal und das gaz ernsthaft: Wenn es vernünftig sein soll: Materialeigenschaften, Verwendungszweck, Temperaturbereich und Inhaltsstoffe checken und nicht einfach irgend etwas nehmen.

    Grundsätzlich sollte das Fett Temperaturstabil (auch bis 90°C) sein. Nach unten sind natürlich auch keine Grenzen gesetzt - kommt halt darauf an, wo man sich aufhält. Die 90°C sind nicht ganz unwichtig, falls die Kamera mal im Sommer in der schwarzen Fototacsche im Auto bleibt. Nicht wünschenswert, soll aber vorkommen ;)

    Die Sorge bezüglich Alu-Helecoiden ist berechtigt. Viele "normale" Schmiermittel greifen Aluminium durchaus an, es bildet sich eine Oxydschicht, die sich abreibt und das Fett ruckzuck in eine Schleifpaste verwandelt ;) Auch nicht wünschenswert. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit HELIMAX XP gemacht. Ist ausdrüklich für Alu geeignet, verträgt sich mit Messing, Edelstahl, Stahl und sogar Kunststoffen (Ibäh!!)

    Zudem ist es in vernünftigen Mengen lieferbar. Am einfachsten via amazon.com (nix de)

    Hallo Stephan,

    bin schon wieder begeistert ;) Und endlich mal die Chance Backer No. 1 bei einem Projekt zu sein. Und natürlich packe ich die Neuigkeit gleich in die nächste Backfocus Folge :) Hab bei der Gelegenheit auch gesehen, dass Du inzwischen eine Projektbeschreibung von Deinem Mischkühlschrank online hast...werde ich auch noch kurz nachberichten :) Kannst Du mir nicht ne Mail schicken, wenn Du wieder etwas austüftelst ;)

    AXO...wo wir schon bei Mails sind: Hast Du evtl. Ein Handbuch zur MSA II ? Ich hab mir inzwischen vermutlich alle Funktionen so zusammen gereimt, aber mit Nachschlagemöglichkeit fühle ich mich einfach wohler ;)

    LG und fest gedrückte Daumen Steffen

    Bevor hier zu viel Unfug und Vermutungen die Runde machen, versuche ich mal, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Zumindest so weit, wie es bei meinem Wissenstand möglich ist. Doch zuvor nur zur Aufklärung: Ja, ich bin meinungstechnisch vorbelastet, finde die Jungs, das Produkt und den Service soweit ich ihn bislang kennenlernen durfte großartig! Nein, ich werde nicht hierfür bezahlt oder stehe in einer abhängigen Geschäftsbeziehung zu denen. Ich finde Skepsis gut und Kritik wichtig, aber faktenfreies nörgeln und "Berufspessimismus" eher unangenehm und hinderlich. Wenn Ihr weiterlest: keep that in mind ;)

    Ich habe die Jungs von Silbersalz vor einigen Tagen persönlich in Köln getroffen und mir ausführlich das Produkt, die Idee dahinter und die Geschichte dazu angehört. Verkürzt und in Stichworten wiedergegeben etwa folgendes: Silbersalz ist eine etablierte Agentur für Filmproduktionen, vornehmlich B2C Werbung und in der Vergangenheit rein digital produzierend. Entdeckung von Filmmaterial zu Produktion mit eigenem Look, emotionaler Wirkung und beeindruckendem Potential eher zufällig. Innerhalb weniger Monate zum Steckenpferd und Alleinstellungsmerkmal aufgebaut. Produzieren heute lieber auf Film, als digital.

    Weitere Infos und Referenzen: https://silbersalz-film.com/

    Um das Potential des Filmmaterials (Kodak Vision) auszuloten und voll auszuschöpfen tiefer Einstieg in die Materie Film, Farb- und Dichteanalysen, wissenschaftliche Auswertung, Aufbau eines Expertensystems. Aus Kosten-, Effizienz- und Kontrollgründen Aufbau einer eigenen Entwicklungsstraße mit Scannplatz unter Mithilfe "altgedienter" Experten.

    Die Idee, das ansonsten hier in D nicht ganz leicht erhältliche Filmmaterial zu konfektionieren und anzubieten entstand wohl auch mit dem Blick auf eine bessere Auslastung der Anlagen. Daher die bewusste Entscheidung zu einem sehr moderaten Preis und kompletter Abwicklung. ECN-2 wird nicht an jeder Ecke entwickelt. Zudem stellt dieses Material den absolut höchsten Entwicklungsstand der Filmtechnik dar und die normalen Kunden für 35mm Kinofilm haben auch nicht gerade geringe Ansprüche, was die Qualität und Verlässlichkeit dieser Filme angeht.

    Ein paar persönliche Gedanken zum Produkt, der Idee, dem Konzept und den Machern dahinter: Ich war selten nach einem kurzen Gespräch so beeindruckt wie bei den Jungs von Silbersalz. Man hätte das Paket längst nicht so "zuende" denken und mit so viel Herzblut konzipieren müssen. Vermutlich hätten es auch billigere Filmkanister, eine nicht so Aufwändige Verpackung (ja, die momentan noch einzeln 3D geprintete Filmbox gibt es ohne Extrakosten dazu) ohne Nutzung der Hausinternen Farbwissenschaft (sprecht die Jungs mal auf die Gestaltungsmöglichkeiten per Push oder Pull an) ohne den Scannservice und ohne liebevolle Verpackung, vorbereitetes Rücksende-Etikett, ohne kleine Grußkärtchen und ohne ganz viel Liebe auf den Markt schmeißen können. Ein höherer Preis wäre sicher auch vertretbar gewesen. Und auch über das Thema "Negativrücksendung" haben wir offen gesprochen. Ursache ist hier schlicht der logistische Aufwand, die Negative einzeln zu verpacken, einzutüten, zur Post zu bringen und zu versenden. Dafür war/ist keine Extrastelle eingeplant und eine automatische Filmeintütmaschine ist nicht vorhanden (auch darum kümmert man sich allerdings) Ich bin mir ganz sicher, dass die Rücksendung bei Übernahme der Extrakosten auch sofort oder jederzeit sonst möglich ist und würde meinen Hut verwetten, dass dazu ganz bald etwas auf der Seite zu finden ist. Vergessen darf man dabei allerdings nicht, dass Silbersalz35 - also der Cinefilmversand nicht das Kern- und Hauptgeschäft ist und daher Homepageüberarbeitungen vielleicht nicht ganz, ganz oben auf der Prioliste stehen ;) Also einfach kontaktieren, besprechen und entspannen ;)

    Nach dem, was ich in dem Gespräch innerhalb von rund einer Stunde erfahren habe, hat das Team von Silbersalz erst mal meinen absoluten Respekt. Für so ein Experiment muss man wirklich erst mal die Eier haben. So jedenfalls sehe ich das. Denn auch wenn das Ding noch sehr frisch ist und es mit Sicherheit an der einen oder anderen Stelle noch Schluckauf geben könnte: Die Jungs haben das ganze nicht als Eintagsfliege auf Kickstarter o.ä. vorfinanziert, haben nicht den Großteil des Geldes anderer Leute in Marketingkampagnen und Social-Media-Advertising gesteckt, haben kein Produkt im Betastadium auf den Markt geschmissen, sondern sie haben extrem viel Vorarbeit geleistet und versucht das Produkt und das Erlebnis Cinefilm so enstpannt und nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Ich persönlich würde mir wünschen, dass soviel Herzblut und Engagement nicht nur gewürdigt, sondern um des Unterstützens Willen unterstützt wird, weil es einfach geil ist, wenn jemand nicht nur labert, sondern etwas greifbares, nutzbares und tatsächlich auch recht einmaliges auf die Beine stellt.

    So, nu habe ich fertig ;)

    Habst Spaß, schießt Film...

    ..ach ja: Und bucht noch die freine Plätze, die es bei einigen meiner Workshops noch gibt: pixelandgrain.de MERCI

    Steffen hat leider nur Bröckchen zitiert und nicht die ganze Erklärung. Der CineStill 800T ist ein Jahr lang haltbar (das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum ist also 12 Monate nach Herstellung), es wird aber für "optimale Ergebnisse" (was auch immer damit gemeint ist) empfohlen den Film innerhalb 6 Monate, also schon 6 Monate vor Haltbarkeitsdatum zu verwenden. So wird es auf der Web-Seite von CineStill erklärt und du hast natürlich recht, dass nur ein aus dem Zusammenhang rausgezogenen Nebensatz keinen Sinn ergibt.
    Beim CineStill 50 ist die aufgedruckte Haltbarkeit 18 Monate, aber auch hier wird empfohlen den Film schon innerhalb den ersten 6 Monate zu verwenden.

    Jetzt würde ich aber trotzdem bei einem abgelaufenen Film, auch wenn mein Film 3 Jahre alt ist, höchstens leichte Farbverschiebungen oder Empfindlichkeitsänderungen erwarten und nicht, dass die Emulsion auseinanderfällt oder wasauchimmer hier genau passiert ist.

    "Konstantere Marken" machen allerdings auch hin und wieder Fehler, z.B. bei dem 120-Papier von Kodak.

    Ja, danke, so wird ein Schuh draus. Wollte ja auch nur die Gedanken in diese Richtung lenken.

    Um genaueres heraus zu finden, sollte man wohl tatsächlich den Hersteller zu dem Problem befragen. Dass beim Cinestill aber mehr passieren kann, als bei herkömmlichem Filmmaterial ist für mich durchaus vorstellbar. Zum einen wird Cinefilm (Also Kinofilm-Film) ja tatsächlich nach anderen Spezifikationen und wenn ich mich richtig erinnere auch mit wesentlich enger gefasstem Garantiedatum produziert und zudem ist der Film ja tatsächlich chemisch und mechanisch Vorbearbeitet worden. Emulsionstechnisch steckt ja ein Kodak-Film in den Rollen: Der Vision 3 wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere. Emulsionsfehler gingen dann wohl auch auf die Kappe von Kodak, wenn es nicht an der Bearbeitung zur REMJet Entfernung geht.

    Also beim 800T von Cinestill wird explizit darauf hingewiesen, dass der Film binnen 6 Monaten verschossen und entwickelt sein sollte und ich kann mir gut vorstellen, dass dies beim 50T nicht anders ist. Durch die REM-Jet Entfernung wird die Emulsion wohl empfindlicher gegen Einflüsse von außen, Ich hatte dereinst Emulsionsschäden an einigen 800T Filmen, diesich nach intensivem Mailverkehr mit Brandon Wright auf die ANdruckrollen der Durchzugsmaschine zurückverfolgen ließen. Diese beschädigten die weichere Schicht. Brandon bestätigte mir damals auch, dass die Emulsion der CInestills wesentlich weicher sei, als die anderer Filme.

    Nachfixieren geht immer ;) Klärtest zuvor wäre wohl die feinste Lösung. Da ich persönlich da aber meist zu faul bin, lege ich immer den abgeschnittenen Filmleader in den bereits angesetzten Fixierer, wenn ich mit dem Entwickeln anfange. Ist der dann klar, wenn die Entwicklungszeit abgelaufen ist, weiß ich zumindest, das diese Zeit für die Fixierung ausreichen sollte. Bei unter 10 Minuten Entwicklungszeit lege ich dann noch 1-3 Minuten drauf. Normalerweise kann man aber auch zwischendurch mal einen Blick auf den Fortschritt werfen und dan normal verdoppeln (Für Flachkristalfilme verdreifachen)

    Der rötliche Schimmer ist mir auch schon untergekommen, verschwand dann aber beim Wässern. Ich würde in diesem Fall also auch eher auf zu kurze Wässerung tippen.